Elektrotechnische Rundschau

• Bandzählung: 21.1903/04
• Erscheinungsdatum: 1904
• Sprache: Deutsch
• Signatur: Mag:A434
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• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id507861434-190400001
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• Strukturtyp: Band

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• Strukturtyp: Ausgabe

127 XXL Jahrgang. No. 11. 1903/1904. ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU. U Wiemelhausen. Die Elektrizitätsgesellschaft hat sich bereit erklärt, so bald die Genehmigung zum Bau der elektrischen Bahn durch unsere Ge meinde seitens der Regierung eintreffe, mit dem Bau zu beginnen. Magdeburg. Elektrische Bahn auf dem Rotenhom, Wie verlautet, wird demnächst die Stadtverordnetenversammlung sich aufs neue mit dem Plane der Erbauung einer elektrischen Bahn auf dem Rotenhom beschäftigen. Ausland. Die Konzession für die Einführung des elektrischen Betriebes auf der Strassen- bahn in Rom, welche von der Piazza della Terme nach dem Campo Verano geht, ist an die Societä anonima di tramways e ferrovie economiche in Rom erteilt worden. Die Konzession für den Bau und Betrieb einer Telephonleitung im Bezirk der Stadt Mexiko (Alvenida Oriente etc.) ist von der Direcciön General de Tel£- grafos an die Compania Telefönica Mexicana verliehen worden. Im Innern der Stadt sind Erdkabel zu legen. Die Baupläne sind binnen sechs Wochen vorzulegen. Elektrische Beleuchtung in Klattau. Die Stadtgemeinde Klattau beschäftigte sich in ihrer letzten Sitzung mit der Frage der Einführung der elektrischen Beleuchtung für die Stadt. Der Stadtrat wurde beauftragt, die erforder lichen Erhebungen und Vorstudien einzuleiten. Graz. Oberingenieur i. R. Kajetan Krischan hat nunmehr der Stadt halterei ein Projekt eingereicht, das sich mit der Errichtung elektrischer Kraftanlagen an der Mur, in nächster Nähe der Stadt Graz, beschäftigt. Elektrische Bahn Meiringen—Gletsch. Die Herren Vogt, Ingenieur in Laufe und Vontobel, Elektrotechniker in Winterthur, haben beim Bundesrat das Konzessionsgesuch für eine elektrische Schmalspurbahn von Meiringen nach Gletsch (Grimselbahn) eingereicht. Die Kosten sind auf 6 Millionen Fr. veranschlagt. Erweiterung des Pozsonyer Elektrizitätswerkes. Bekanntlich hat das Muni- cipium des kgl. Freistaat Pozsony die Erweiterung des städtischen Elek trizitätswerkes mit einem Gesamtkostenaufwande von 171000 Kr. beschlossen. Wie wir nun vernehmen, hatten die Firma Ganz & Cie. zur Lieferung des Gasmotors (8300 K.) und die Schuckert-Werke zur Lieferung des Dynamo’s (22600 K.) Auftrag erhalten. Absatzgelegenheit für elektrotechnische Artikel nach Venedig. In der Nähe von Venedig wird unter Benutzung der Wasserkraft des Flusses Cellina (Pro.vinz Treviso) ein Elektrizitätswerk errichtet, das insbesondere für die Beleuchtung Venedigs Kraft abgeben soll. Dieser Umstand dürfte die Aufnahmefähigkeit Venedigs als Absatzgebiet für elektrotechnische Artikel in absehbarer Zeit bedeutend erhöhen. Es sei jedoch bemerkt, dass sich der venetianische Kaufmann um Kataloge, selbst wenn sie in italienischer Sprache gedruckt sind, wenig kümmert, so dass in Venedig nur durch Handelsreisende Erfolge erzielt werden können. Die Einführung des elektrischen Betriebes auf der Eisenbahn von Barcelona nach Sarriä ist der die Konzession innehabenden Gesellschaft auf Vorschlag der Directiön general de Obras püblicas jp Madrid genehmigt worden. Bedarf an Telephonmaterialien in Kanada. Der Ausbau der Telegraphen linien in Kanada wird voraussichtlich im Jahre 1904 lebhaft betrieben werden. Eine Anzahl der grösseren Plätze Ontarios plant im Wettbewerb mit der Bell Telephone Company die Errichtung neuer Linien. Wie verlautet hat vor kurzem eine Konkurrenz-Gesellschaft der Bell Company die Genehmi gung zum Bau langliniger Leitungen in Kanada erhalten. Brände. Remscheid. Die Nohalingsche Teer- und Asphaltfabrik in Remscheid ist mit sämtlichen Gebäuden, Maschinen und Warenvorräten abgebrannt. Itzehoe. Die durch Feuer zerstörten Alsenschen Zementfabriken sollen wieder aufgebaut werden. Bracht Rhld. Die Falzziegeleifabrik der Firma H. Hommen & Co. brannte vollständig nieder. Alle Hilfsmaschinen wurden zerstört. Der Schaden beträgt ca. 200000 Mk. Freilassing (Bayern). Die Stärkefabrik der Firma Brotmann ist abge brannt. Görlitz. In Leschwitz brannte die Holzbiegelfabrik von Karl Kutsch bis auf die Umfassungsmauern nieder. Der Schaden an Material ist enorm. Heidelberg. Der Spinnereibau der Kunstwollfabrik Gebr. Reiss ist vollständig ausgebrannt und zusammengefallen. Lauenburg. Die Windmühle des Mühlenbesitzers Voltermann brannte vollständig nieder. Limbach i. S. Im Lagergebäude der Metallwarenfabrik Leppert brach dieser Tage Feuer aus. Neheim. Die Lampenfabrik von Keller & Co. ist total niedergebrannt Neustadt (Westpr.) In dem Dampfsägewerk des Herrn Jödicke brach Feuer aus und legte dasselbe in Asche. Betriebsberichte. Sachsenwerk. Licht- und Kraft-Aktiengesellschaft, Dresden. Ueber diese Gesellschaft, deren Betrieb bekanntlich erst am 1. Juli v. J. eröffnet worden ist, werden aus Verwaltungskreisen einige Mitteilungen verbreitet, die von Interesse sein dürften. Da das Sachsenwerk völlig neue Modelle an den Markt bringt, so liegt die Hauptthätigkeit zunächst auf dem Konstruktions gebiete, jedoch befindet sich die Fabrikation schon seit mehreren Monaten in regelmässigem Betriebe. Der Personalbestand hat bereits die Ziffer 300 überschritten. Die nicht unerhebliche bereits fertiggestellte Anzahl von Maschinen hat durchweg für den Verkauf gedient, und entsprechend der gestiegenen Nachfrage wird die Leistungsfähigkeit dauernd erhöht. Ausser den schon gelieferten Maschinen, die durchweg vollste Befriedigung bei Sachverständigen erlangt haben, werden demnächst neue Drehstrom-Modelle auf den Markt gelangen, welche einen erheblichen technischen Fortschritt bedeuten. Unter den bereits ausgeführten Anlagen befindet sich auch ein mit bestem Erfolge in Betrieb gesetztes Elektrizitätswerk. Die Zahl der schwebenden Projekte ist bedeutend und die Organisation hat sich zum Teil auch schon auf das Ausland ausgedehnt. Beispielsweise liegen aus England bereits Aufträge und Anfragen vor. Bergmanns Elektrizitätswerke, Akt -Ges., Berlin. Die Deutsche Bank hat den Antrag auf Zulassung von 2,500,000 Mk. neuen Aktien der obigen Gesell schaft zum Handel an der Berliner Börse gestellt. Hamburgische Elektrizitätswerke. Die Kommerz- und Diskonto-Bank, Hamburg, hat den Antrag auf Zulassung von 3,000,000 Mk. neuen Aktien zum Handel an der Berliner Börse gestellt. H. Schomburg & Söhne, Aktien-Gesellschaft. Wie der Vorstand in seinem Geschäftsbericht über das Geschäftsjahr L902/1903 ausführt, haben sich die im letzten Geschäftsbericht ausgesprochenen Erwartungen einer weiteren gedeihlichen Entwicklung auf dem elektrotechnischen und dem für die Gesellschaft in Frage kommenden Gebiet Eisenbahn- und Telegraphen- Anlagen) nur zum Teil erfüllt. Besonders bleibt das Exportgeschäft nach wie vor in einer abwartenden Stagnation. Dies macht sich hauptsächlich bemerkbar bei den vielen kleineren Firmen, welche entsprechend ihrem geringeren Umsatz immer noch bessere Preise zahlen und deshalb von nicht zu unterschätzender Bedeutung sind. Andererseits haben sich diese Aus fälle und wirtschaftlichen Nachteile durch den Zusammenschluss der grösseren Firmen auf dem elektrotechnischen und anderen Gebieten wieder einiger- massen ausgeglichen und kann der Vorstand, wenn auch die Preise noch gedrückte sind und eine aufsteigende Tendenz hierin vorläufig nicht zu erwarten ist, in dem abgelaufenen Geschäftsjahr auf ein befriedigendes Resultat zurückblicken. Es wurde ein Umsatz von 1,230,000 Mk. (gegen 1,266,000 Mk. i. V.) und hierbei einen Bruttogewinn von 174,727 Mk. (gegen 165,449 Mk. i. V.) erzielt. Nach reichlichen Abschreibungen in Höhe von 112,586 Mk. (gegen 102,707 Mk. i. V.) steht ein Reingewinn von 62,142 Mk. (gegen 62,743 Mk. i. V.) zur Verfügung, für welchen, wie im Vorjahre, eine Dividende von 5 pCt zur Verteilung in Vorschlag gebracht wird. Oesterreichische Siemens-Schuckert-Werke, Wien. Die jüngst beschlossene Vereinigung der Oesterreichischen Schuckert-Werke und der Starkstrom-- abteilungen der Wiener Niederlassung der Siemens & Halske A.-G. hat die behördliche Genehmigung erhalten und somit werden die Geschäfte der beiden Firmen vom 1. Januar 1904 an unter der neuen Firma Oesterreichische Siemens-Schuckert- Werke geführt. Firmazeichnungen erfolgen durch den Direktor: Ferdinand Neureiter; die Prokuristen: Dr. Johann Berger, Hugo Fach, EdmunJ Gröschl, Edmund Hentschel, Paul Liez, Karl Morpurgo, Wenzel Rücker, Bernhard Schiller, Gustav Swoboda, Dr. Sigmund Ritter v. Sonnenthal; Bevollmächtigte (kollektiv mit dem Direktor oder einem Prokuristen): Louis Bollmann, Heinrich v. Gasteiger, Peter Poschenrieder, Eduard Scheichl. Oesterreichische Union-Elektrizitäts-Gesellschaft. In der letzten Sitzung demissionierten infolge der Besitzveränderung 6 Mitglieder des Verwaltungs rats. Herr Felix Deutsch, Direktor der Allgem. Elektr.-Ges., Berlin, wurde neu in den Verwaltungsrat gewählt und Herr Edmund Heller, gleichfalls vom Direktorium der A. E. G. wurde zum leitenden Direktor der Wiener Union-Elektrizitäts-Gesellschaft ernannt. Rand Central Electric Works, Ltd. Nach dem Betriebsausweis für den. Monat Januar d. J. betrug die Zahl der erzeugten Kilowattstunden 776,940 (677,860" i. V.) und die Bruttoeinnahme 7000 Lst. (5078 Lst. i. V.) Siemens & Halske, Aktien-Gesellschaft, Wien. Nach Bildung der Oester - reichischen Schuckert-Werke wird die Firma nach wie vor das Gebiet der elektrischen Schwachstromtechnik pflegen und insbesondere die folgenden Geschäftszweige betreiben: Eisenbahnsicherungsanlagen, Messinstrumente, Telegraphie, Telephonie, Minenzündung, Feuermelder, Signalanlagen, Wasserstandsfernmelder, Apparate für elektrochemische und medizinische Zwecke, Elemente, Wassermesser, Injektoren. Ausserdem werden wir in unserem Kabelwerke, wie bisher, sämtliche Kabel und Leitungen für Tele graphie und Telephonie sowie für alle Starkstromzwecke erzeugen. Für die Firma zeichnen: Direktor: Heinrich Schwieger; stellvertretender Direktor: Moritz Fröschl; Prokuristen (kollektiv mit einem der Direktoren oder zu zweien oder mit einem Bevollmächtigten): Gustav Bergholtz, Franz Bernat- schek, Adolf Maller. Bis auf weiteres: Edmund Hentschel, Paul Liez; Bevollmächtigte (kollektiv mit einem der Direktoren oder der Prokuristen): Wilhelm Aigner, Oskar Dittmar, Ignaz Fischer, August Hauer, Eduard Hausner, Dr. Julius Miesler. Ungarische Elektrizitäts-A -G. Der in der Generalversammlung der Un garischen Elektrizitäts-A.-G. vorgelegte Geschäftsbericht konstatiert, dass die Inanspruchnahme der Budapest er Anlage 6586 (+ 0.803) Millionen Watt betrug. Der Reingewinn beträgt K. 917.585 (+ 132.046), der sich durch Hinzurechnung des Gewinnvortrages per K 92.340 (4- 2829) auf K. 1,009.925 erhöht. Nach Abzug verschiedener Dotationen und Tantiemen wurde be antragt, K. 640.000 (+ 40.000) zur Verteilung einer Dividende von K. 16 = 8 Prozent (gegen 7 1 /» Prozent i. V,) zu verwenden, den Hilfe- und Er- neuerungsfonde mit K. 70.000 (— 10.000) zu dotieren, K. 100.000 als Wert verminderung der Aktiven der sich unbefriedigend entwickelnden Werk stätten- und Lagerhausgesellschaft der Spezialreserve zuzuführen und den Rest von K. 81.650 (— 10.6%) auf neue Rechnung vorzutragen. Die Bilanz zeigt ein Gesamtaktivum von 12.773 (+ 0552) Millionen Kronen, davon Kassa und Bankguthaben 0.956 (+ 0222), Effekten 1.538 (— 0.026), Zentral stationen 9.617 (+ 0.332), Debitoren 0.409 (-1- 0.061) Millionen Kronen. Unter den Passiven sind nebst dem Aktienkapital per 8 Millionen Kronen unter anderem eingestellt Wertverminderungsreserve 2.130 (-f 0.282), übrige Reserven 1 338 < + 0.0%), Kreditoren 0 203 (+ 0.044) Millionen Kronen. Die Erträgnisse beliefen auf 1.695 (+ 0.191), davon aus den Stromlieferungen und Installationen 1.537 (+ 0.189) Millionen Kronen. Unter den Ausgaben betrugen die Zuweisungen zum Wertverminderungsfonds K. 0.216 (+ 0.007),. die Gebühr an die Kommunalverwaltung K. 0.093 (J- 0.006). Firmenregister. Electricitäts-Gesellschaft ,.Sanita$“ Fabrik für Lichtheilapparate und Lichtbäder, Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Gemäss Beschluss vom 22. Dezember 1903 ist das Stammkapital um 44,000 Mk. auf 134,000 Mk erhöht worden. Dem Kaufmann Johannes Hoffmann in Berlin ist Gesamtprokura erteilt derge stalt, dass er die Gesellschaft in Gemeinschaft mit einem Geschäftsführer vertritt. Durch Beschluss vom 22. Dezember 1903 ist die Firma geändert und lautet jetzt: Electrizitätsgesellschaft »Sanitas« mit beschränkter Haftung. Münchener Elektrizitäts-Gesellschaft Schmelzle, Lehmann & Co. Sitz: München. Otto Lehmann als Inhaber gelöscht; seit 15. Januar 1904 offene Handels gesellschaft; Gesellschafter: Hermann Sternglanz, Kaufmann, und August König, Ingenieur, beide in München. Die beiden Gesellschafter sind nur gemeinschaftlich vertretungsberechtigt. Vereinigte Elektrizitäts- und Gasglühlicht-Gesellschaft Reflex J. Rosenkranz & Co.. Berlin. Gesellschafter: Johann Rosenkranz, Installateur, Berlin, Friedrich Pook, Elektrotechniker, Schöneberg. Die Gesellschaft hat am 18. Januar 1904 begonnen. Zur Vertretung der Gesellschaft sind beide Gesellschafter gemeinschaftlich ermächtigt. Elektrische Industrie-Gesellschaft Heinrich Meyer & Co., Charlottenburg. Die Eintragung vom 24. Oktober 1902 ist von Amts wegen berichtigt. Die Gesellschaft war bisher nicht aufgelöst. Bankier Ernst Caro war noch Kommanditist. Der Kommanditist Ernst Caro ist nunmehr aus der Ge sellschaft ausgeschieden. Die Kommanditgesellschaft ist aufgelöst. Alleiniger Firmeninhaber ist der Ingenieur Heinrich Meyer, Charlottenburg.