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XXI. Jahrgang. „ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ No. 10. 1903/1904. 105 inneren Widerstand, mit Wi fb § —1*U— —0—N V —VMM—' Fig. 1. Gleichung folgt: den vom Strome i durchflossenen Instrumentenwiderstand und mit x den zu messenden Widerstand be zeichnen. i können wir setzen = C . f (a), gleich einer von der Bau art des Apparates abhängigen Kon stanten mal einer Funktion des von ihm am Milliamperemeter hervor gerufenen Ausschlages. Aus jeder 1 (Wj + w a ) = _E X_ C f (a) Die Aufgabe des Konstrukteurs, der unter Zugrundelegung dieser Beziehung ein Drehspulen - Milliamperemeter in ein direkt zeigendes Ohmmeter verwandeln will, wird in ihren Hauptzügen eine doppelte sein: Er muß dafür sorgen, daß der gesuchte Widerstand nur allein eine Funktion des Instrumentenausehlages, also unabhängig von der Betriebsspannung E ist und ferner dafür, daß der Apparat eine brauchbare Skala, am besten eine solche mit annähernd gleich mäßiger Teilung, erhält. Letzteres wurde nun, wie die in Fig. 2 abgebildete Ohmmeterskala beweist, in annähernd vollkommener Weise erreicht, und zwar dadurch, daß man den Federn des beweg lichen Systems des Amperemeters einen Vorspann erteilte, also be- & § i'i AAAAAA/—\ 'WWW—) wirkte, daß der Instrumentenzeiger bei offenem Stromkreise außerhalb der Skala liegt und erst in diese eintritt, wenn der Wert von x die Maximalohmzahl, für die der Apparat geeicht ist, unterschreitet. Unterbrechen wir nun den Strom, der dieses Ohmmeter durchfließt, so wird sein Zeiger sieh infolge des Federvorspanns mit großer Ge walt aus der Skala herausbewegen und erst zur Ruhe kommen, nachdem er oder die mit ihm verbundene Drehspule auf ein Hinder nis gestoßen ist, sei es, daß er gegen einen Ansehlagsstift oder eine Ansehlagfeder, oder daß sie gegen eine der Seitenflächen des Bockes, in dem das bewegliche System gelagert ist, schlägt. Um zu ver hindern, daß durch diesen heftigen Anprall, der jedesmal, wenn der Stromkreis des Ohmmeters geöffnet wird, erfolgt, der Zeiger oder die bewegliche Spule des Apparates Schaden erleidet, hat man die in Fig. 1 dargestellte Schaltung in diejenige umgewandelt, die Fig. 3 wiedergibt. Will man den Wert des Widerstandes x ermitteln, so drückt man nach Schließen des Schalters S die Taste T nieder und liest die Zeigerstellung an der Skala des Apparates ab. Ist dies geschehen, so läßt man die Taste T los. Als dann schließt diese selbsttätig dadurch, daß sie sich gegen den Fi s- 3 - Kontakt e legt, den den Wider stand w enthaltenden Hülfsstromkreis, der Zeiger des Instrumentes geht bis an das Ende der Skala, und man kann jetzt unbedenklich durch Oeffnen des Schalters S den Apparat stromlos machen. Der Prellschlag, der nun noch erfolgen kann, ist gegen den ursprünglich möglichen wesentlich abgesehwäeht. Er wird von einer Anschlag feder aufgefangen, und ein Verbiegen des Zeigers oder überhaupt eine Beschädigung des beweglichen Systems des Apparates ist jetzt nicht mehr möglich. Von etwaigen Aender- ungen der Batteriespannung sind die Angaben des Ohm meters durch einen mag netischen Nebenschluß un abhängig gemacht, der mit Hülfe einer Schraube mehr oder weniger weit über die Pole des Magneten geschoben werden kann und so dessen Feldstärke zu ändern ge stattet. Zum Betriebe des Ohm meters verwendet man am besten Akkumulatoren, da bekanntlich deren Spannuug auf längere Zeit gute Kon stanz bewahrt, und ihr in nerer Widerstand äußerst gering ist und infolgedessen Aenderungen desselben gegen den Instrumentenwiderstand, der verhältnismäßig hoch ist und einen von Null wenig verschiedenen Temperaturkoeffieienten Fi«. 4. besitzt, unberücksichtigt bleiben können. Die Spannung eines Akkumulators durchläuft nun alle Werte zwischen 2,1 und 1,8 V, je nachdem er unmittelbar nach seiner Ladung in Gebrauch genommen wird oder dem Zustande seiner vollständigen Entladung nahe ist. Der magnetische Nebenschluß muß also gestatten, das Feld des Magneten um 15 pCt. zu verändern, und zwar so, daß innerhalb dieser Grenzen die Angaben des Ohmmeters für jede beliebige Akkumulatorenspannung und für jeden beliebigen Punkt seiner Skala auf 1 pCt. richtig sind. Dies wurde in befriedigender Weise dadurch erreicht, daß man dem magnetischen Nebenschluß die Ge stalt und die Anordnung gab, die aus Fig. 4 ersichtlich ist. Fiff. 5 zeigt die äußere Ansicht eines Ohmmeters, während Fig. 6 seine innere Ein richtung erkennen läßt. Auf der oberen Fläche des Ohmmetergehäuses be finden sich außer dem Handgriffe die Anschluß schrauben für die Akku mulatoren, und ferner eine Schraube, mit Hülfe deren der magnetische Neben schluß betätigt wird und dessen Stellung man mittels jener sehr genau einregu lieren kann. Nach Oeffnen der Thür wird an der Vorderseite des Apparates die Skala sichtbar, und unter derselben ein doppel- poliger Umschalter, der gestattet, Auswahl unter den sechs Meßbereichen zu treffen, für die der Apparat eingerichtet ist, und gleichzeitig den für jedes derselben bestimmten Beruhigungswiderstand w mit der Schaltung zu ver binden. Dieser doppel- polige Umschalter dient ferner noch als Hauptausschalter, wenn man ihn in die äußerste Stellung nach links bringt. Unterhalb dieses Umschalters erblicken wir rechts zwei Anschlußklemmen für den zu messenden Widerstand, links zwei Taster und die erforderlichen Kontakte. Die Anschlußklemmen sind derartig eingerichtet, daß die Drahtenden des Widerstandes, dessen Wert ermittelt werden soll, nicht, wie sonst üblich, angesehraubt, sondern mit Hülfe von Federn, die durch einen Exzenter niedergedrückt werden, eingespannt werden. Man erhält auf diese Weise für Drahtenden verschiedenster Stärke einen vollkommen genügenden und namentlich für ganz dünne Drähte, z. B. von 0,05 mm Durchmesser, einen wesentlich besseren Kontakt, als mit Hülfe von Schrauben erzielt werden kann; die Drahtenden werden nicht so leicht beschädigt oder abgebrochen, wie bei Sehraubenbefestigung, und endlich gestatten diese Kontakte ein äußerst schnelles Arbeiten mit dem Ohmmeter. Der Taster in der Mitte erfüllt die Aufgabe, die in Fig. 3 dem Taster T zugewiesen ist: Drückt man ihn nieder, nachdem der zu bestimmende Widerstand x an die Klemmen gelegt ist, so kann man dessen Wert unmittelbar an der Skala ablesen. Läßt man ihn los, so schießt er den den Widerstand w enthaltenden Hülfsstromkreis, und bewegliches System und Zeiger werden bei dessen Rückgänge vor Schaden bewahrt. Der Taster links ist ein Kurzsehlußtaster Wird er niedergedrückt, so hat man im Stromkreise nur die Batterie und das Instrument, dessen Zeiger alsdann auf Null weisen muß. Thut er dies nicht, so ist durch Drehen des Kopfes der magnetische Nebenschluß so lange zu verstellen, bis der Zeiger die Nullstellung erreicht hat. Dieser Taster gestattet also gewissermaßen eine Kontrolle der Empfindlichkeit und der Angaben des Instrumentes. Wie schon erwähnt, besitzt jeder Apparat mehrere, gewöhnlich sechs Meßbereiche, von denen je zwei mit einem, die beiden nächsten Fi«. 5.