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habe (vergl. „E. T. Z.“ 1892, S. 326). Die Lampe war in der Papierfabrik von Gebrüder Lange in Bernbnrg installiert und batte in der Zeit vom 26. August 1885 bis zum 23. April 1892 insgesamt 27 545 Stunden gebrannt. Eine Messung nach 17 OOO Stunden Brenndauer ergab für die anfänglich 25kerzige Lampe eine Lichtstärke von ungefähr 5 HK. In einer redaktionellen Notiz zu dieser Mit teilung wurde die Vermutung ausgesprochen, daß die Lampe mit unnormal geringer Spannung gebrannt habe. Das kann ich, obwohl ich die Spannung nicht gemessen habe, mit ziemlicher Sicherheit verneinen, denn die Lampe war nur etwa 10 bis 15 m von der Maschine entfernt, und daß die Betriebsspannung der Maschine nicht unnormal niedrig war, ist aus verschiedenen Gründen mit Sicherheit zu schließen. Die Lebensdauer der Lampe scheint auch heute noch von keiner anderen übertroffen zu sein.“ Neue Entdeckungen von Professor Braun - Strassburg. Im Naturwissenschaft liehen Verein in Straßburg führte am 9. Januar Professor Braun die vor einem Jahr angekündigten Ergebnisse auf dem Gebiete der drahtlosen Telegraphie durch Versuche vor. Er zeigte, daß man nunmehr eine Anzahl elektrische Schwingungs kreise gleichzeitig derart mit einander verbinden kann, daß sie gleichzeitig, d. h. mit einer Zeitdifferenz, die unter dem eintausendmillionsten Teil einer Sekunde liegt, anfangen zu schwingen und dabei genau identische Schwingungen ausstrahlen. Damit ist erreicht, daß die Wirkung der draht osen Telegraphie beliebig verstärkt werden kann, so daß Entferungen für sie nicht mehr existieren. Ferner teilte Professor Braun mit, es sei ihm gelungen, auf experimentalem Wege nachzuweisen, daß das Licht aus elektrischen Schwingungen besteht das den Versuchen zugrunde liegende Prinzip beruht auf den Hertz’schen Gitter erscheinungen. Als praktischen Nutzen dieser Entdeckung bezeichnete der Vor tragende, daß man mit diesen neuen optischen Erscheinungen imstande sein wird, in organischen Geweben noch die Strukturen nachzuweisen, wo selbt die stärksten mikroskopischen Vergrößerungen eine prinzipielle Grenze besitzen. Eine ansehnliche Kraftübertragungsanlage ist kürzlich in Mexiko dem Betrieb übergeben worden; sie ist im Besitz und wird betrieben von der Guanajuato Electric Light and Power Co Der Strom wird von einem Wasserkraftwerk am Duero iu Miehoacan nach der 177 km entfernten Stadt Guanajuato geleitet. Die verfüg bare Wasserkraft beträgt 8000 PS. Das Gefälle von rd. 100 m wird durch einen Kanal und eine Köhrenleitung von insgesamt 9,6 km Länge geschaffen. Das Werk umfaßt zwei mit 1500 KW-Drehstromerzeugern gekuppelte Pelton-Bäder. Die Maschinenspannung wird von 2300 V durch drei 1000 KW-Transformatoren mit Oelisolierung und Wasserkühlung auf 60 000 V erhöht. Die Fernleitung besteht aus drei blanken Kupferdrähten, die auf Isolatoren an 12 m hohen, in 135 m Abstand stehenden Masten verlegt sind Jn der Nähe von Guanajuato wird die Spannung in einer Verteilstelle auf 15000 V erniedrigt, und mit dieser Spannung wird der Strom nach den Bergwerken in der Umgebung geleitet, die den größten Teil der Energie abnehmen. (^Engineering News“ 12. November 1903, n. „Ztschr. d. Ver. d. lug.“) Die Pariser Stadtbahn. In den französischen Fachzeitschriften finden sich häufig Berichte und Gutachten über das .Unglück vom 10. August. Alle Notizen sind darin einig, daß die durchgeführten Verbesserungen vollständig ungenügend sind und daß e;ne private Gesellsceft schon jüngst durchgreifende Aenderungen hätte vorehmen müssen. In diesem Zusammenhang ist ein Vortrag zu beachten, den ein Pariser Stadtrat, Herr Banson, hielt und der teilweise in einem Bund schauartikel aus der Feder von Delahaye in der „Bevue industrielle“ vom 28. November wiedergegeben ist. Banson forderte , den Ersatz der Motorwagen durch elektrische Lokomotiven und falls dies aus betriebstechnischen Gründen nicht statthaft sein sollte, gemeinsame Steuerung der Motorwagen durch ein rein pneumatisches multiple-unit-System, Stromzuführung durch Oberleitung und nicht durch dritte Schiene, Abänderung der Fahrschalter in rein automatische, die sofort den Strom unterbrechen, wenn dem Motorführer ein Unfall zustößt, künstliche Ventilation der Tunnels u. s. w. Die Betriebsleitung der Metro- politaine hat sich bis jetzt nur auf leuchtende Schilder mit „Ausgang' und eben solche Plakate beschränkt. („Ztschr. f. El.“ Wien.) Lieber die Elektrochemie in der Technik sprach am 4. Dezember 1903 in der Chemischen Gesellschaft zu Breslau Privatdozent Dr. H. Danneel. Die Hauptbedeutung der Elektrochemie liegt, wie derBedner nach der „Chein. Ztg.“ 1903, 101, S. 1246 ausfübrte, in folgenden zwei Punkten. Einmal eignen sich die elektrochemisc en Beaktionen weit mehr als die chemischen für solche Fälle, wo es sich um die möglicst verlustlose Umwandlung von mechanis’her Energie in chemische handelt; erst seit der rapiden Entwickelung der elektrochemischen Technik hat auch die Ausnutzung der Wasserkräfte fr r die Che i.ie einen größeren Maßstab angenommen, Zweitens dürfte die Elektrochemie für den Kiafttransport von größter Bedeutung werden. Der Krafttransport in Form von Kohle, die an ihrem Bestimmungsorte nur zu 10 pCt. ausgenutzt wird, ist unrationell; die Elektrochemie ist wahrscheinlich dazu berufen, die Kraft dort, wo sie n cht gebraucht wird (Gebirgswasserfälle) in konzentrierte und leicht transportierbare Form zu bringen (Aluminium, Calciumcarbid). Bedner geht sodann auf üie einzelnen elektrochemischen industrell verwerteten oder verwert baren Beaktionen ein und richtet sein Hauptaugenmerk auf solche Prozesse, die einer genaueren wissenschaftlichen Durcharbeit bedürftig sind. Er gibt einen kurzen Ueherblick über das, was man über den Mechanismus der enzelnen Pro zesse weiß und präzisiert die Fragen, die vor allem einer Lösung bedürftig sind; einige Beispiele mögen hier mitgeteilt werden. Le Blanc hat gezeigt, daß bei der Elektrolyse geschmolzener Alkalihydroxyde Stromverluste durch ab wechselnde Bildung und Zerstörung von Superoxyd eintreten. Auch bei der Elek trolyse der geschmolzenen Alkalichloride treten ähnliche Stromverluste ein, die ^nan der Bildung eines Subchlorides zugeschrieben hat, was aber noch nicht sicher ist. Bei der Darstellung der Erdalkalimetalle bilden sich Subchloride; es ist aber merkwürdig, daß diese anscheinend beim Baryum am beständigsten sind, beim Calcium am wenigsten beständig, obwohl man das umgekehrte erwarten sollte. Es wäre zu ermitteln, ob die Subchloride wirklich die Ursache für die sehlechte Ausbeute beim Strontium und die noch schlechtere beim Baryum sind. Anscheinend liegt ein Gleichgewicht Sr -f SrCl 2 ^ Sr s Clj vor, das sich hej höherer Temperatur mehr nach rechts verschiebt; dies wäre zu untersuchen, sowie festzuste'len, bei welcher Spannung sich diese Subchloride bilden.'.Weiterhin erhebt sich die Frage, oh diese dieselben Eigenschaften haben, wie die durch Kathodenstrahlen gefärbten Salze. Eine weitere Beihe von Fragen ergibt sich aus Betrachtungen über); die Spannungsreihe bei verschiedenen Temperaturen, die sich z. B. zwischen Natrium und Calcium umgekehrt, wie Sloekan und der Bedner gefunden haben. Potentialmessungen bei gewöhnlicher Temperatur in geeigneten Lösungsmitteln wären höchst nötig, um zu entscheiden, ob diese Um kehrung des Edelgrades hei einer gewissen Temperatur auch bei anderen Metall paaren auftritt. Die Magnesiumdarstellung bedarf einer gründlichen Durchar beitung (Potentialmessungen!). In ähnlicher Weise werden die Metalle Be, Ce, Ni, Mn, Mo, W, U, V, Nb, Ti, Fe, Ag, Au, Cu u. s. w. besprochen. Vana diummetall ist z. B. sehr interessant als Anodenmaterial und wegen der ausge prägten Periodizität bei seiner Auflösung. Da Bedner nicht in der Lage ist, die Themata selber zu bearbeiten oder bearbeiten zu lassen, stellt er sie zur allgemeinen Verfügung. Auszüge aus den Patentschriften. Bogenlampe mit pendelnd aufgehängten Elektroden von Otto Vogel in Berlin. Die Elektroden werden in Metallscheiden A geführt, die an ihren oberen Fig. 1 Enden beweglich aufgehängt sind und an ihren unteren Enden an einander entgegen gesetzten Seiten denVorschub- meehanismus tragen. Dadurch wird eine einseitige Belastung der unten aus den Scheiden herausragenden Kohlen und somit eine gegenseitige Be rührung derselben bewirkt. Die Bildung des Licht bogens zwischen den Elek troden erfolgt durch die An wendung eines Differential spulenpaares G, G 2 mit einem halbkreisförmigen Anker, auf Fig. 2 dessen Achse Wirbel D aus Isoliermaterial angebracht sind, durch deren Stellung der Abstand der Elektroden bestimmt wild. No. 144 972 vom 20. Dezember 1902. Glühlampenfassung mit Schalenhalter der Elektrotechnischen Fabrik Offenhach vorm. Schroeder u. Co. in Offenbach a. M. Der Schalenhalter, dessen Arme mit dem Fassungsmantel aus einem Stück bestehen, wird dadurch hergestellt, daß die Arme aus dem Boden der aus flachem Blech gedrückten oder gestanzten Mantelhülse ausgeschnitten werden. No. 144973 vom 19. Februar 1903. b d c Kabelaufzug für elek trische Hängelampen von Otto Graetzer in Berlin. Um die Leitungskabel stets in gelockertem Zustand zu erhalten, sind die drei Bollen y, g s g s und e, e, e s , von denen die für die Traglitze bestimmte einen kleineren Durch messer besitzt, auf der nämlichen Achse ange bracht, und zwar derart, daß zwei solcher Bollen systeme g, e„ g s e 8 in flaschenzugähnlicher Weise verwendet werden. No. 146008 vom 16. Ok tober 1901. Eine Vorrichtung zur gleichzeitigen Regelung von Dynamo- und Antriebs maschinen nach Patent 138118 von Jos. Louis Boutin in Lyon. (Zus. zum Patente 138118 vom 8. Februar 1901). Um üeim Anlassen oder Paralielschaltea von Stromerzeugern unmittelbar auf den Begelungswiderstand einzuwirken, ohne genötigt zu sein, gleichzeitig das Schaufelwerk der Turbinen zu beeinflussen, ist die Einrichtung so getroffen, daß die Schalttrommel B und die Schleifbürste i der Begelungsvorrichtung für die Dynamomaschine jede für sich beweglich sind. Der eine Teil kann daher allein von Hand und der andere Teil nur in Ver bindung mit dem Begelungsorgan der Antriebsmaschine bewegt werden. N»„ 144051 vom 27. Febtuar 1902.