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XXI. Jahrgang. ELEKTROTECHNISCHE RUNDSCHAU.“ No. 9. 1903/1904. 93 gefaßt (Fig. 9), so daß ein Herabfallen nicht leicht möglich ist. Er wähnt sei noch eine Vorrichtung, bei welcher bei einem Bruche der Kontaktleitung Ausschalter, die in gewissen Abständen in die Leitung eingebaut sind, selbsttätig ausgeschaltet werden. Die Vor. richtung ist in Fig. 10 schematisch wiedergegeben. 1 ist die Fahr. Fiy 10 leitung, a ein Draht, durch welche dieselbe verankert ist. Bei einem Bruche von 1 verringert sich die in a herrschende Spannung bedeutend, sodaß durch die Feder f der Ausschalter, der über b und e den Strom den beiden Hälften der von einander durch i isolierten Leitungsstrecken übermittelt, zum Aussehalten gebracht wird. Eine Erdung der Bahnleitung auf besondere Art, hat auf der Militärbahn Berlin-Zossen, welche eine Spannung von 12,000 bis 14,000 Volt führt und den Schnell bahnversuchen diente, in der Weise stattgefunden, daß der Fahrdraht (Fig. 11) mit einer Kupferdrahtschlinge a ver- i bunden wird, innerhalb welcher ein geerdeter Draht L in dem Bügel o befestigt ist. Tritt ein Zerreißen der Leitung ein, so kommt durch den seitlichen Zug die Kupferschlinge mit dem Draht in Berührung und das Drahtende wird stromlos. Sämtliche Telephon- und Telegraphenleitungen müssen, sobald dieselben mit Starkstromleitungen auf längerer Strecke parallel laufen, von letzterer einen bestimmten von den Behörden vorgesehriebenen Abstand besitzen. Es müssen deshalb häufig die Schwachstrom leitungen verlegt werden, was mit nieht unwesentlichen Kosten ver bunden ist. Die mit der Kontaktleitung einer Straßenbahn parallel laufenden Sehwachstromleitungen können von gegenseitiger Berührung durch Drahthaken geschützt werden, welche auf die Querspanndrähte aufgesetzt sind. (Fig. 12.) Bei Starkstromleitungen anderer Art werden häufig senkrecht angeordnete Schutznetze in Anwendung ge bracht. Bei Kreuzungsstellen können die Leitungen ferner vor gegen seitiger Berührung durch Gummiisolationen und Umspinnungen ge schützt werden, obgleich bei hohen Spannungen die Isolation bei Drahtbrüchen leicht beschädigt wird und die herabhängenden ge rissenen Enden trotz der Isolation des Drahtes blank sind. Auch durch das Aufbringen isolierter Schutzleisten oder Stäbe kann man verhindern, daß ein Stromübergang aus Starkstromleitungen in SchwachstromleituDgen eintritt. Die Schutzleisten bestehen aus Holz (Fig. 13), Bambusrohr oder auch Gummi. (Fig. 14.) Letzterer findet Die Darstellung von Eisen im elektrischen Ofen. ii. Während die vorher beschriebenen Oefen zur vollständigen Verhüttung der Erze, d. h. ihrer Ueberführung in Roheisen dienen, wird der Ofen von Charles Grange in Aiguebelle, nur zum Niederschmelzen von Eisensehwamm benutzt. Der Ofen übernimmt also nur einen Teil des Schmelzprozesses, jedoch den leizten größeren und wichtigsten. Der Spaten enstein und seine Abarten werden für den eigentlichen Schmelzprozeß in der Weise vorbereitet, daß die Erze in Schachtöfen bis zur Glühhitze bei ungehindertem Zutiitt der Luft erhitzt werden, welchen Vorgang man Rösten der Erze nennt und der den Zweck hat, die folgende Reduktionsarbeit zu erleichtern bezw. ökonomischer zu gestalten. Es handelt sich hierbei um die chemische Veränderung des Erzes in Eisenoxyduloxyd. Das Röst produkt wird als Eisenschwamm bezeichnet. Der O en von Grange bietet daher wohl Interesse. Der in der Figur 1 beispielsweise veranschaulichte Schachtofen zum Reduzieren der E senerze besteht aus einem Blechmantel a, der innen mit feuer festen Steinen b ausgekleidet ist, und einem Gaserzeuger c bekannter Bauart, welcher dazu dient, Kohlenoxyd oder besser noch Wassergas zu erzeugen. Im unteren Teile des Schachtes werden zwei Ring räume d und e vorgesehen. In den Ringraum d läßt man Luft ein- treten, deren Zutritt beliebig geregelt werden kann und welche vorher erhitzt worden ist, wenn man die Erzeugung erhöhen will. In den Ringraum e tritt WasseiStoff und Kohlenoxyd aus dem Gas erzeuger ein. Der Schachtofen mündet in einen Kanal, der mit einer Oeffnung f versehen ist, durch welche man einen Schie ber oder dergl. einführen kann, um den reduzierten Eisen sehwamm in den Schmelzofen hinab zu befördern. Im oberen Teile des Schachtofens erfolgt die Beschickung und der Ab zug der Gase wie bei den Hochöfen. Der elektrische Schmelzofen g, der sieh unten an den Schacht ofen ansehließt, besteht aus feuerfesten Ziegeln und schlech ten Wärmeleitern. Durch einen Mantel h aus Eisen wird er verstärkt. Der Schmelzraum ist dureh eine Zwischenwand in zwei Kammern i und k geteilt, die durch eine Oeffnung 1 miteinan der in Verbindung stehen. Durch I sUM pfelillii diese Anordniln g> nämlich durch / ' die in bekannter Weise als Schlackenschütze dienende Zwi schenwand soll vermieden wer- Fig. /J aCfc A'on tattieitci ng zweckmäßig dann als Schwachstromschutz V erwendung, wenn die immer mehr bei Straßenbahnen in Aufnahme kommenden Profildrähte zum Einbau gelangen. Der Vorteil dieses Gummischutzes liegt neben der bequemen und leichten Befestigungsweise darin, daß das elastische Gummirohr in seiner Längsrichtung aufgesehnitten und einfach auf den Draht aufgeklemmt wird und nieht, wie dies bei Holz- oder Bam busleisten nötig ist, Nägel oder Schrauben zur Befestigung erfordert, wodurch leicht ein Stromübergang stattfinden kann. Diese Schutz vorrichtung ist billig zu beschaffen. (Fortsetzung folgt.) Fig. l. Ofen von Charles^Grange. (Die drei Figuren stellen Schnitte des Ofens in den verschiedenen Höhen dar.) den, daß 1. die Schlacken mit der Kohlenelektrode r in Berührung kommen, weil sonst die Arbeitsleistung infolge der schlechten Leitungsfähigkeit der Schlacken verringert werden würde, und 2. bei dem Abstechen des Metalles Luft zu dem reduzierten Eisenerz gelangt. Zu diesem Zwecke wird die Ausflußöffnung m für das Metall etwas oberhalb der Oberkante der Oeffnung 1, welche die beiden Kammern miteinander vei bindet, angeordnet, sodaß diese Oeffnung 1 mit flüssigem Metall gefüllt bleibt, wenn man Metall ausfließen läßt. In der Kammer i befindet sich eine Ausflußöffnung o für die Schlacken und ein Kanal p. der die Verbindung mit dem Schachtofen herstellt und dessen Wandungen aus einem einzigen Stück bestehen. Die Kammer k besitzt die Ausflußöffnung m für das Metall und in dem Mauerwerk ist ein Kanal q vorgesehen, der an seinem unteren ■ Teile mit dem Sehinelzraume in Verbindung steht und durchweichen in senkrechter Richtung ein Eisenstück n hindurchgeht, welches als elektrischer Leiter dient und während des Sohmelzens beständig mit dem Metall in Berührung steht. Durch die Decke der Kammer k tritt die Kohlenelektrode r hindurch. Um den Ofen anzulassen, läßt, man in die Kammer i reduziertes Erz eintreten, bringt in die Kammer k Eisenstüeke und läßt das Eisenstüek n soweit nieder, daß es mit den Eisenstücken in Be rührung kommt. Hierauf senkt mau auch die Kohlenelektrode r soweit, daß der elektrische Bogen hergestellt wird. Die Lage der Kohlenelektrode verändert man nach den Angaben des Amperemeters und des Voltmeters, je nachdem sich der Spiegel des Metalls hebt oder senkt. Die Hitze des elektrischen Bogens überträgt auf die Eisenmasse die zum Schmelzen erforderliche Temperatur. In der Kammer i trennen sieh die das Eisen begleitenden Unreinigkeiten, welche schmelzbarer und leichter als das Eisen sind, sofort von dem Eisen, steigen auf und schwimmen in Form von