Anfang der Tüllfabrikation war nicht besonders ermutigend für die Fortsetzung des Tüllmaschinenbaues. Die Herstellung von Tüllen erwies sich damals als wenig lohnend, einmal, weil die Zeiten dem Verbrauch dieses Artikels nicht günstig waren und zum anderen mögen wohl auch allgemeine Erschwernisse dazu beigctragen haben, diesen neuesten Fabrikationszweig in der Textilindustrie in Übeln Aus zu bringen. Ts fehlte an Erfahrungen, nicht nur in der Fabrikalion, sondern auch bei der Nachbehandlung des Tüllcs in der Bleiche und in der Appretur; auch das Anlernen des Personals war mit Schwierigkeiten verknüpft und zudem war man für den Bezug der feinen Gespiunste, die zur Herstellung des Tülles verwendet werden, vollständig auf das Ausland angewiesen. Trotzdem wurde s89^ das an die Fabrik angrenzende Drescher'sche Grund stück erworben und die Aufstellung einer Anzahl Tüllmaschinen wiederum ins Auge gefaßt, die s8s)7 auch zur Verwirklichung kam, indem zunächst s2 Maschinen in Bau und nach Fertigstellung in eigenen Betrieb genommen wurden. Nachdem die Rentabilität dieser Anlage erwiesen war, wurde mit vorzugs weiser Aapitalbeteiligung der Maschinenfabrik Aappel die Sächsische Tüllfabrik, A.-G., gegründet, und damit war die ablehnende Haltung, die man der Tüll fabrikation bislang entgegcngcbracht hatte, besiegt. Es fanden sich neue Unternehmer, Aktiengesellschaften wurden gegründet und gegenwärtig arbeiten ungefähr 700 Tüllwcbstühle in Deutschland und erzeugen den größten Teil des heimischen Bedarfes an Tüll, der vordem nur aus England eingeführt wurde.