63 Damit haben wir die hauptsächlichsten Veränderungen, die bei einem Selfaktor Torkommen, besprochen. Wir könnten nun noch Regeln für die Berechnung des Wagenzuges und des Zugrades ent wickeln, wir glauben aber, daß derartige Berechnungen für den Praktiker absolut keinen Wert haben, da die Größe des Wagenzuges nicht allein von der Garnnummer, sondern hauptsächlich von dem versponnenen Materiale, von der Drehung und von der Neigung der Spindeln abhängt. Dies sind jedoch Faktoren, welche sich nicht in eine Formel cinzwängen lassen. Barchent- oder Zweizylinder-Spinnerei. Arbeitsgang. Der Arbeitsgang ist hierbei der folgende: Die Baumwolle wird auf einem ÖfL'ner aufgelockert und gereinigt. Auf einer Schlag maschine werden Wickel gebildet und dieselben auf einer zweiten Schlagmaschine doubliert. Die von dieser gelieferten Wickel werden der Reißkrempel vorgelegt, die Bänder derselben auf einem Doubler abermals zu einem Wickel vereinigt, welcher auf der Vorspinnkrempel weiter verarbeitet wird.*) Das von der letzteren ablaufende Vlies wird am Florteiler in einzelne Vliesstreifen geteilt, welche zu Fäden genitschelt und auf einer Holzspule aufgewickelt werden. Diese Vorgarnspulen kommen dann auf das Abtreibezeug des Selfaktors. Berechnung. Die Schlagmaschine. Die Berechnung der Geschwindigkeitsverhältnisse derselben ist die gleiche wie bei der in der Dreizylinder-Spinnerei benützten Schlagmaschine und wir verweisen deshalb auf das Seite 10 Gesagte. Auch die Konstruktion der Schlagmaschine ist die. gleiche wie die, deren Antrieb in Fig. 9, 10 und 11 gezeichnet wurde. Die Beißkrempel. Der Antrieb des Tambours erfolgt von der Haupttransmissions- welle in der in Fig. 4 skizzierten Weise. Der Räder- und Riemenhetrieb dieser Karde ist in Fig. 21 und 22 schematisch skizziert. Auf dem Tambourzapfen sitzt eine Riemscheibe von 390 mm Durchmesser, welche eine Scheibe von 155 mm Durchmesser am Vorreißerzapfen antreibt. Auf der anderen Seite der Karde sitzt am Vorreißer eine Riemscheibe von 100 mm Durchmesser, welche eine am unteren Teile des Gestelles gelagerte Scheibe von 520 mm treibt. Auf der verlängerten Nabe derselben sitzt das Gangrad (Gangwechsel) G, welches in ein 180er Filetrad eingreift. Von diesem *) Die Methode, das ablaufende Vlies der Reißkrempel auf einer Pelz trommel aufzuwickeln, auf dieser einen Pelz von entsprechender Stärke her zustellen und denselben der Vorspinnkrempel vorzulegen, wird seltener angewendet.