72 XX. Ausdehnung der Körper durch die Wärme. ner Platin- und einer Kupferstange, die auf einander liegen und an einem Ende fest mit einander verbunden sind. Das freie Ende des etwas kürzeren Kupferstabs dient als Index, und die Graduirung geschieht so, daß das Instrument successiv in schmelzendes Eis und siedendes Wasser gelegt und die Lage des Index auf dem Platinstab mit 2 Strichen bezeichnet wird; wie groß wird der Zwischenraum w dieser 2 Striche sein, wenn der Kupfcrstab 5 Fuß lang ist*)? 54. Man soll die scheinbare Ausdehnung des Quecksilbers bestimmen a) durch eine in Theile von gleichem Rauminhalt getheilte Glasröhre mit daran befindlicher hohler Kugel, welche iV Raumtheile der Röhre ent hält (vgl. Aufgabe 48); b) durch ein Gewichtsthermometer (vgl. Aufgabe 52). 55. Der Coefficient der scheinbaren Ausdehnung des Quecksilbers ist — Verso, der der absoluten Ausdehnung — Vssso für das lOO theilige Thermometer; wie groß bestimmt sich daraus der Ausdehnungs-Coefficient des Glases? 56. Um den Ausdehnungs-Coefficienten des Platins oder Eisens zu bestim men, hat man folgendes Verfahren angewendet. Man nahm eine Stange des Metalls, deren Gewicht — D, brachte sie in eine kurze Glasröhre, deren eines Ende zugeblasen war, und zog dann das andere Ende in eine feine Spitze aus. Nachdem nun der Apparat mit Quecksilber gefüllt und dessen Gewicht — T, bestimmt war, brachte man ihn in horizontaler Lage in ein mit Oel gefülltes Gefäß, so, daß die feine Röhre durch die Gefäß wand hervorragte. Hierauf wurde das Oelgefäß erhitzt, bis die Tempera tur des Apparats von t auf ki gebracht und dadurch eine (aufgefangene) Quecksilbermenge vom Gewicht T, aus der Röhre ausgeflossen war. Wenn nun die Dichte des Metalls — ck, der Ausdehnungs-Coefficient des Queck silbers — D, seine Dichte — cki, sowie der Ausdehnungs-Coefficient des Glases — L" gegeben ist, durch welche Bestimmungsgleichung findet sich der Ausdehnnngs-Cocfficient 0 des Metalls? 57. Ein Metallstab, dessen Ausdehnung durch die Wärme man messen will, stößt mit seinem einen Ende gegen einen festen Widerstand, mit seinem andern gegen den kurzen Arm eines Winkelhebels (sogenannten Fühlhebels). *) Die Kleinheit dieses Raumes w gestattet nicht, ihn in 100 Theile zu theilen, er wird daher nur in 5 oder 10 gleiche Theile gethcilt und diese Eintheilnng auf dem Platinstabe weiter fortgesetzt, das freie Ende des Kupferstabes aber mit einem Nonius versehen, mit welchem man Vso "der Via rines Grades bestimmen kann.