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Fig. 16. Der untere Theil ab des Rohres T hat die in der Fig. 15 an gedeutete geneigte Lage und einen inneren Durchmesser von 1 mm; dieser Theil ist in Cubikcentimetern graduirt. Zur Herstellung der empfindlichen Gasmisehung im Ballon A ist eine mehrstündige Wirkung des elektrischen Stromes nothwendig, welche, indem sie einen Theil der Salzsäure zerlegt, eine Flüssigkeit hinterlässt, welche gierig die durch das Licht gebil dete gasförmige Salzsäure absorbirt. Wenn die Gasmischung die nöthige Empfindlich keit erlangt hat, wird die Schwefelsäure in den Ballon B eingegossen und hierauf das Rohr E zugeschmolzen; hiebei muss Sorge getragen werden, dass das Volumen der Luft, welches in B verbleibt, ganz gleich ist jenem der empfindlichen Glei chung in A. Das ganze Instrument ist in einem geschwärzten Kasten (Fig. 16) eingeschlossen, aus welchem der Griff des Hahnes R (Fig. 17) lieraus- Fig. 17. ragt; behufs Ablesung der stattfindenden Wirkungen ist der Kasten an der dem Theile ab des Rohres T entsprechenden Stelle eingeschnitten. Hinter dem Rohre wird der lichtdichte Abschluss durch ein schwarzes Tuch gebildet. Die Insolation findet durch die regulir- baren Oeffhungen 0 0' statt, welche während der Be obachtungen immer die gleiche Grösse haben müssen, damit die Wirkungen der Temperatur sieh auf beide Theile des Instrumentes gleiehmässig äussern können. Durch die Lichtwirkung wird aus einem Theile des Gasgemisches in A Salzsäure gebildet, welche augenblicklich absorbirt wird; durch die hiedurch entstehende Volum- und Druckverminderung wird die Schwefel säure-Säule, welche sich im Rohre T befindet, von rechts nach links vorrücken. Wird nun, um den Ueberdruck der Schwefelsäure zu balan- ciren, ein elektrischer Strom durch die Salzsäure geleitet, stark genug, um eine Menge Salzsäure zu zerlegen, gleich jener, welche fortwährend durch die Lichtwirkung gebildet wird, so wird die Schwefelsäure-Säule stationär bleiben. Zur Messung der chemischen Intensität des Lichtes ist daher nichts weiter nothwendig, als die Stärke des elektrischen Stromes zu bestimmen, welcher für jeden Fall im Stande ist, das gestörte Gleich gewicht wieder herzustellen. Diese Massbestimmungen, welche nur relativ sein können, lassen sich nachDufour auch nach einer anderen Methode vornehmen. Man lässt nämlich einen elektrischen Strom auf die Flüssig keit in A einwirken, welcher genügend stark ist, um die Schwefelsäure- Säule, bis z. B. zum O-punkt der Scala zurückzudrängen. Der Strom wird dann unterbrochen und die Zeit gemessen, welche bei stattfindender Lichteinwirkung von der Säule benöthigt wird, um bis zu einem gewissen Scalentheil, z. B. Grad 20 vorzurücken. Je stärker die Lichteinwirkung, desto rascher, je schwächer, desto langsamer wird diese Vorrückung