Sonnenstrahlen gelieferte. Zu Heidelberg ist sie nur wenig grösser, zu Petersburg schon fast verdoppelt und auf der Melville-Insel sogar bei nahe zehnmal so gross. 3. Chemische Wirkungen der einzelnen Bestandtheile des Sonnenlichtes. Da durch das Glas ein erheblicher Theil der chemisch wirkenden Strahlen ausgelöscht wird, so haben Bunsen und Eoscoe bei Unter suchung der chemischen Wirkungen der einzelnen Bestandtheile des Sonnenlichtes Linsen und Prismen von Quarz angewendet. Da ferner die ehemischen Wirkungen der einzelnen Theile des Sonnenspectrums auch von der Dicke der Luftschicht abhängen, welche das zu unter suchende Sonnenlicht vor seiner Zerlegung durchstrahlt, so haben Bunsen und Eoscoe ihre Beobachtungen so rasch hinter einander ausgeführt, dass sich während derselben die Zenithdistanz der Sonne nur wenig ändern konnte. Zu den Versuchen wählten Bunsen und Eoscoe 1 ) einen voll kommen wolkenlosen Tag und reflectirten das Sonnenlicht mittelst eines Spiegels aus Spiegelmetall durch einen engen Spalt auf den Spectro- skopen. Das erzeugte Spectrum fingen sie auf einem mit einer Lösung von schwefelsaurem Chinin bestrichenen weissen Schirme auf, um den ultravioletten Theil sammt den Prauenhofer’schen Linien darin dem Auge sichtbar zu machen. Der Schirm war mit einem Spalt versehen, durch welchen nur gerade der zur Untersuchung bestimmte Theil des Spectrums auf das 1 — 2 m entfernt stehende Insolationsgefäss geworfen wurde. Auf dem Schirm befand sich noch eine Millimeter-Eintheilung, an welcher die Distanz der Linien abgelesen und der zu untersuchende Theil des Spectrums orientirt werden konnte. Zur Orientirung benützten sie ein von Stokes gezeichnetes Spectrum (s. Figur 14); sie theilten dasselbe von der Linie A bis zur äussersten von Stokes beobachteten TV in 160 Theile und bezeichneten die Lage und Breite der Licht bündel, deren Wirkung auf das Insolationsgefäss gemessen wurde, in folgender Weise: Sollte z. B. die Breite eines Lichtbündels angegeben werden, welches von der Abscisse 20'5 bis zur Abscisse 34 reichte, so bezeichneten sie die nach der Linie A liegende Grenze mit i / 3 DE und die nach Linie W hin liegende mit 3 / i bF und die Linie, welche das Bündel in der Mitte halbirte, also die Stelle des Spectrums, auf welche sich die beobachtete chemische Wirkung bezog, mit x / 3 D E bis 3 /j b F. Die Breite des Lichtbündels, in welches das Insolations gefäss vollkommen eintauchte, betrug circa 8 /ioo der g anzen Länge des Spectrums. Die Werthe einer Versuchsreihe, welche am 14. August 1857 bei vollkommen heiterem Himmel 0’7494 m Barometerstand zu Heidelberg ausgeführt wurde, sind nun in der nachfolgenden Tabelle niedergelegt. ') Pogg. Ann. Bd. 108, pag. 267. 3