Volltext Seite (XML)
Man erkennt an den Werthen derselben, dass die gelben und rothen Gläser, welche die weniger brechbaren Strahlen, die auf die thermo-elektrische Säule wirken, durchgehen lassen, fast vollständig die Wirkung des Sonnenlichtes auf die Platinplatte verhindern. Aehn- liche Resultate ergaben die einzelnen Theile des Sonnenspectrums. Becquerel fand, dass der rothe, orangefarbige, gelbe und grüne Theil des Speetrums gar keine Wirkung, der blaue und indigofarbige Theil eine schwache Wirkung, der violette Theil hingegen eine sehr aus gesprochene Wirkung ausübte. Aehnliche Erfahrungen wurden später (1858) auch von Grove 1 ) gemacht, welcher, sowie Becquerel, sich von der Wirkung über zeugte, welche das Licht auf polarisirte und in angesäuertes Wasser getauchte Platinplatten ausübt. Merkwürdig ist es, dass bei allen den vorerwähnten Experimenten keine wahrnehmbare chemische Reaction stattfand. Becquerel meinte, dass möglicherweise geringe Spuren organischer Substanz, welche sich auf den Metallplatten befinden, hiebei im Spiele wären 2 ), indem der artige Substanzen, das Bestreben zeigen, sich im Lichte zu oxydiren, oder wenn dies nicht der Fall wäre, müsste man annehmen, dass das Licht eine Störung des Gleichgewichtes der Molecule der Metallplatten hervorbrächte. Erstere Annahme schien ihm jedoch wahrscheinlicher. In der Folge beobachtete B ecque r el, dass, wenn nicht oxydir- bare Metallplatten mit einer im Lichte zersetzbaren Substanz überzogen werden, deren Element in Wasser löslich ist, ein elektrischer Strom im Momente der Trennung der Elemente erzeugt wird, welcher unter Umständen sehr energisch sein kann. Becquerel untersuchte in dieser Richtung die so lichtempfind lichen Silber-Haloidsalze und hauptsächlich Chlor- und Bromsilber, welche durch Fällung im Finstern auf einer in Wasser befindlichen Platte er zeugt worden waren. In dem Augenblicke, wo eine derartig mit Chlorsilber präparirte und in Wasser getauchte Platinplatte dem Lichte ausgesetzt wurde, begann das Chlorsilber sich unter Chlorentwicklung zu zersetzen; das selbe , sowie die, mit ihm in Contact befindliche Platinplatte wurden positiv, die Flüssigkeit hingegen negativ elektrisch. Die Reaction wurde von der Nadel des Galvanometers augenblicklich angezeigt. Die durch den ersten Impuls und bei längerer Belichtung sich ergebenden Resultate waren folgende: Chlorsilber, dem Lichte ausgesetzt, noch weiss „ 1 / 4 h der Sonne ausgesetzt, dunkel violett. . . „ ’/a ,, „ „ fast grauschwarz 3/ n / 4 » » . » » » „ 1 - *, n „ ,1 Ablenkung der Nadel 7 ‘ 5° 5-5 4’5 4-0 3-0 2-0 *) Philosophie. Magazine, December 1858. — Ann. d. chim. et pbys, Ser. 3, Bd. 56, pag. 99. — Phot. News 1880, pag. 424. 2 ) Die elektrische Wirkung wurde zwar nicht vollständig vernichtet, sank aber fast auf Null herab, wenn die Platten sehr rein waren und mehrmals ge glüht wurden.