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Im Lichte gelten dieselben Gesetze ; wenn die Belichtungsoberfläche und die Menge und Intensität des Lichtes die gleiche bleibt, ändert sich die Menge des frei werdenden Jod proportional der Concentration. 4. Für den Fall, als genügend Sauerstoff vorhanden und der Con- centrationsgrad bestimmt ist, wächst die freiwerdende Menge Jod im Verhältniss der Dauer der Insolation. 5. Bei gleicher chemischer Stärke des Lichtes und bei äquiva lenten Mengen von Säuren differiren die Mengen des freiwerdenden Jod durch constante Grössen, welche Coefficienten der chemischen Energie der sauren Radicale unter diesen Bedingungen zu sein scheinen. Um das Verhältniss der Zersetzung ein und derselben Jodverbindung durch verschiedene Säuren und verschiedener Jodide durch eine Säure fest zustellen, machte Leeds Versuche mit Schwefelsäure und Salzsäure mit Jodcadmium, Jodkalium und Jodlithium. Die Lösungen der verschiedenen Jodide werden mit verschiedenen Säuren versetzt *), die selben dem Einfluss verschiedener Lichtquellen ausgesetzt und die Menge des freiwerdenden Jod bestimmt. Die folgende Tabelle enthält einige Versuchswerthe, welche an einem schönen Tage bei, von halber zu halber Stunde vorgenommenen Beobachtungen erhalten wurden. Die Zahlen bedeuten die in einer halben Stunde ausgeschiedenen Jodmengen. Tabelle XXXVI. Zeit-Angabe 91-10 * o o 10i-ll tl-lli 111-12 12-121 121-1 1*1 i Mictel H„S0 4 + KJ. 1,55 1.81 2,1 2,06 1,87 1,7 1,6 0,75 1,69 HCl-f-KJ. . 2,4 2,6 2,75 2,66 2,39 2,15 2,05 2,0 2,5 H,S0 4 + CdJ 2 1,5 1,62 1,8t 1,81 1,56 1,29 1,19 1,18 1,49 HCl + CdJ 2 . 2,4 2,35 2,63 2,68 2,09 1,79 1,79 1,75 2,18 H,S0 4 -t-LiJ. 1,18 1,28 1,41 1,35 1,13 0,96 0,93 0,93 1,15 HCl + LiJ.. 1,83 1,9 2,03 2,0 1,56 1,25 1,58 1,4 1,69 Die Wirkungen von Schwefelsäure (Hg S 0 4 ) und Salzsäure (H Ql) verhalten sich, wie man aus der Tabelle ersieht, im Mittel wie 1 : 1'47; es stehen daher die von zwei Säuren aus verschiedenen Salzen frei gemachten Jodmengen in einem constanten Verhältniss. Für verschiedene Jodide mit einer und derselben Säure ergab sich hingegen kein con- stantes Verhältniss * 2 ). 6. Bei Abwesenheit von Sauerstoff findet keine Zersetzung statt, weder im Lichte, noch im Finstern, weder in verdünnter, noch in con- centrirter Lösung, und auch dann nicht, wenn die Lösung durch mehrere Stunden über dem Siedepunkt des Wassers erwärmt wurde. Bei Gegen wart von Sauerstoff hingegen findet bei letzterer Temperatur eine augen blickliche und reichliche Zersetzung statt. ’) 1 ccm der Lösung der Säuren entsprach stets 12'6 ccm einer normalen Natronlösung; die Jodidlösungen waren genau äquivalent einer 20.%' Lösung von Jodkalium und es wurden stets gleiche Volumen von Jodid und Säuren gemischt. 2 ) Organische Säuren wirken weit weniger kräftig als Mineralsäuren. Bei Leed’s Versuchen ergab sich, dass Oxalsäure am kräftigsten, Weinsäure nur schwach und Essigsäure fast gar nicht wirkte. 10*