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intensität diente. Versuche, welche mit diesem Photometer im photo graphischen Atelier der technischen Hochschule in Berlin *) gemacht wurden, ergaben: 1. Dass die Kohlensäure sich im Tageslichte nicht gleichmässig entwickelt, da ein Theil derselben von der Lösung absorbirt wird; 2. dass beim Steigen der Temperatur ein Theil dieses Gases wieder frei wird, so dass die Flüssigkeit in der Röhre unabhängig von der Lichtwirkung auch im Dunkeln steigen kann; 3. dass auch bei gleicher Temperatur des Belichtungs- und Dunkel raumes sich die Kohlensäure-Entwicklung im Finstern noch einige Zeit fortsetzt; 4. dass bei sinkender Temperatur ein Theil des aufgelösten Salzes sich ausscheidet und die Lösung trübt. Dr. Eder’s Untersuchungen über Monckhoven’s Photometer * 2 ) bestätigten obige Angaben; abgesehen hievon, hält er das Instrument für nicht verwendbar, da durch das Steigen der Flüssigkeit im Rohre das sich entwickelnde Gas einen immer grösseren Widerstand zu über winden hat; die Anzeigen des Photometers müssen daher aus diesem Grunde, und weil auch die Flüssigkeit sich allmälig erschöpft, mit der Zeit immer ungenauer werden. Eine andere Fehlerquelle kann nach Eder in einer qualitativen Aenderung der chemischen Zusammensetzung der photometrischen Flüssigkeit bei längerem Gebrauche liegen, indem es zweifelhaft ist, ob das gebildete Gas Kohlenoxyd oder Kohlensäure ist und ob sich nicht auch Ameisensäure bildet. Monckhoven erwähnt über die Natur des entwickelten Gases nichts 3 4 ). Dr. J. M. Eder*) (1879) fand, dass die Zersetzung des wässerigen Quecksilberchlorides im Lichte zu Quecksilberchlorür, Salzsäure und Sauerstoff, welche von Boullay 5 ) beobachtet wurde, bedeutend ge fördert wird, wenn zur Quecksilberchloridlösung organische Substanzen, wie Oxalsäure, Ameisensäure, Citronensäure, Weinsäure, Bernstein säure etc., welche oxydationsfähig sind, zugefügt weiden. Die Zer setzung eines Gemenges von Quecksilberchlorid mit Oxalsäure oder mit Tetraoxalat geschah von allen erwähnten Substanzen am raschesten und die Lichtempfindlichkeit eines derartigen Gemenges wurde nur durch ein Gemisch von Quecksilberchlorid und Ammoniumoxalat übertroffen, welches, wie Eder angibt, in derselben Zeit 20- bis sogar lOOmal mehr Quecksilberchlorür ausscheidet. *) Phot. Mittheilungen 1879, pag. 163. 5 ) Phot. Corresp. 1879, pag. 213. 3 ; Niepce de S. Victor fand, dass eine Uranoxalat-Lösung sich im Lichte augenblicklich unter Entwicklung von Kohlenoxyd zersetzt; von Kohlen säure macht er keine Erwähnung. (Ann. d. Chem., Bd. 113, pag. 114.) See kamp beobachtete, dass das entweichende Gas aus Kohlenoxyd und Kohlen säure besteht; er erkannte das ausgeschiedene grüne Pulver als oxalsaures Uran oxydul und fand, dass zugleich Ameisensäure entstauden war. (Ann. d. Chem. u. Pharm. Bd. 122, pag. 113.) 4 ) Sitzb. der k. k. Akad. der Wissenschaften, Bd. LXXX, Ab. II, 1879. — Phot. Corresp. 1879, pag. 210. — Phot. Mittheilungen, J. 1879, pag. 189. — Eder: „Handbuch der Phot.“, pag. 169. 5 ) Gehlen’s Journ. Bd. 2, pag. 91; Landgraebe: „Ueber das Licht, 1834, pag. 97.