124 Vorrichtung wird dies leicht erreicht. Zwischen den inneren Armen der Flaschenhalter /f ist horizontal ein Faden b eingespannt, welcher seinen Schatten auf den markirten Strich der kleinen Rückwand werfen muss, wenn der Apparat in der verlangten Stellung sich befinden soll. Auf jeder Flasche befindet sich eine kleine, weiss überzogene Pappendeckel haube, welche bei Beobachtungen in der Sonne etwa den vierten oberen Theil vor zu starker Erwärmung und dadurch erfolgender Ausdehnung der Luft zu schützen hat. Beim Gebrauche wird in den Cylinder links nur so viel von der neutralen Flüssigkeit der Flasche a abtropfen, als sich der Inhalt derselben durch etwaige starke Erwärmung ausgedehnt hat. Dieses Quantum ist stets von der aus der Flasche a‘ geflossenen Menge abzuziehen. Die Differenz des Inhalts beider Cylinder gibt somit den eigentlichen Lichteffect an. Phipson 1 ) (1863) fand, dass eine Auflösung von Molybdän säure im Ueberschuss von Schwefelsäure im Dunkeln farblos, im Lichte jedoch blaugrün wird 2 ); er fand ferner, dass hiebei die Wärme ohne Einfluss ist und dass eine schwache Lösung von Kaliumpermanganat die im Lichte entstandene Blaufärbung zu zerstören vermag. Die empfindliche Mischung bereitete er sich durch Auflösen von 10 g molybdänsaurem Ammoniak im Ueberschuss von verdünnter Schwefel säure , welcher Lösung er Zink bis zur Schwarzblaufärbung und dann Kaliumpermanganat bis zur vollständigen Entfärbung zusetzte. 20 ccm dieser Lösung wurden täglich 1 Stunde (von 11—12 Uhr) den directen Sonnenstrahlen ausgesetzt und die eingetretene Reduction durch Titrirung mit verdünnter (1 : 200) und mit Schwefelsäure angesäuerter Lösung von Kaliumpermanganat oder Kaliumbichromat bestimmt. Phipson benützte hiezu eine Pipette mit lOOgradiger Eintheilung; der an der Scala abgelesene Grad repräsentirte den relativen chemischen Actinismus während der Beohachtungszeit Z. Roussin 3 ) wendete zur Bestimmung der chemischen Wir kungen der Sonnenstrahlen eine Lösung von 2 Th. Nitroprussidnatrium, 2 Th. trockenem Eisenchlorid und 10 Th. Wasser, welche im Vorrathe in einer schwarzen Flasche aufbewahrt wurde. Roussin fand, dass sich die Lösung im Dunkeln auch bei 100° C. nicht veränderte, während bei Einwirkung des Sonnenlichtes Berlinerblau sich ausschied und zwar in einer der bestrahlten Fläche und der herrschenden chemischen Licht intensität proportionalen Menge. Zur Bestimmung der letzteren wendete Roussin drei Methoden an: 1. Er insolirte die Lösung in einem Gefässe von bestimmtem Volumen durch eine bestimmte Zeit hindurch, fillrirte sie dann im Dunkeln durch einen bei 100° C. getrockneten Filter, wusch den Nieder schlag und wog ihn nach dem Trocknen ab 4 ). *) Phot. Archiv 1863, pag. 218. 2 ) Während der Insolirung verliert die Molybdänsäure ein Atom Sauer stoff, welches im Dunkeln wieder aufgeuommen wird. s ) Phot. Archiv 1865, pag. 342. — Marcliand: „Etüde sur la force cliimique etc.“, pag. 15. — Repertoire de chimie, appliqude par Ck. Barreswill 1863, pag. 478. 4 ) Nach den Beobachtungen Eder’s bedeckt sich die Flasche mit der Photometerlösung bald an den Wänden mit dem blauen Niederschlag, welcher