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114 oben angegebenen einfachen geometrischen Verhältnisse folgen, und nachdem die zur Erzeugung der Scalen verwendeten Materialien mehr als drei Gattungen Strahlen des Spectrums durchlassen werden, dürfte das Verhältniss der einzelnen Zahlen zueinander sich in Wirklichkeit nicht complicirter gestalten. Dass das ohen angegebene Gesetz nicht vollkommen richtig sei, zeigen auch die heim praktischen Gebrauche der Scalenphotometer ge machten Erfahrungen 1 ). Es copiren nämlich die höheren Grade der Photometerscala viel langsamer durch, als man erwarten sollte, oder mit anderen Worten, mit Zunahme der Schichtenzahl nimmt die Em pfindlichkeit der Scalen-Photometer in höherem Grade ab, als es die Eechnung ergeben würde. Strenge genommen, hätte eigentlich das Gegentheil stattfinden sollen, indem die mehrfachen inneren Eeflexionen des Lichtes zwischen den Schichten der Scala eine etwas weniger rasche Abnahme der Lichtintensität bewirken müssten; dass dies aber nicht der Fall ist, dürfte wohl von einer ungleich massigen Absorption der einzelnen farbigen Strahlen herrühren, welche bewirken wird, dass einzelne Strahlen nach Durchdringung einer grösseren Anzahl Schichten (oder durch eine dickere Schicht), wenn nicht ganz ausgelöscht, doch bis auf ein Minimal-Bruehtheil absorbirt werden, so dass sie kaum mehr eine wahrnehmbare Wirkung auszuüben im Stande sind. Um die der gebräuchlichen Construction der Photometerscalen an haftende Fehlerquelle zu beseitigen, schlug Abney 2 ) vor, »die Scala auf folgende Weise zu erzeugen: Man schneidet sich aus schwarzem Carton einen Stern mit blätter förmigen Spitzen aus, welchen man vor einem hellen Objecte (weisse Wand oder Fenster) in schnelle Botation versetzt und macht hievon in der Camera eine Aufnahme. Das erhaltene Negativ wird ein von der völligen Durchsichtigkeit bis fast zur völligen Undurchsichtigkeit abgetöntes Bild zeigen. Tont man dasselbe mit Platin 3 ), damit es voll kommen schwarz werde, so wird man, wenn man die gefärbte Schicht mittelst des Spectroskopes betrachtet, finden, dass sie in allen ihren Tonabstufungen die farbigen Strahlen des Spectrums gleichmässig ab sorbirt. Die aus einem solchen Bilde von der Mitte gegen den Band hin geschnittenen Streifen werden eine fast vollkommene Scala geben, welche noch graduirt werden muss. Behufs Graduirens wird ein aus Carton ausgeschnittener Stern, dessen Seiten jedoch derart geformt sein müssen, dass bei der Eotation auf bestimmte Entfernungen eine proportionale Abnahme der Exposition stattfindet 4 ), über sensibilisirtes Normalpapier rotiren gelassen und gleich zeitig ein Stück desselben Papieres unter dem Photometerstreifen gleich lange belichtet. Ein Vergleich der beiden so erhaltenen abgetonten Streifen wird es ermöglichen , auf dem unter der Photometerscala be- ') Nach Stefanowski ist es sicherer, dreimal bis 18 Grad, als einmal bis 23 Grad zu copiren. Siehe hierüber Phot. Corresp. 1877, pag. 209. 2 ) Phot. News 1876, pag. 53. 0'6 er Platinchlorid anf 1000 ccm Wasser Imit etwas Salnetersänre