96 zu copirenden Negative. Für Negative verschiedener Dichte waren daher auch verschiedene Photometer-Platten nothwendig. Massgebend für diese Construction war der Umstand, dass bei schwachem Lichte die dichten Theile eines Negatives im Verhältniss zu den dünnen viel länger zum Copiren brauchen als bei starkem Lichte; da erstere beim Copiren die massgebenden sind, so werden nach Swan’s Ansicht die Photometer- Platten, welche den dichteren Theilen des Negativs entsprechen, den Copirwerth des Lichtes richtiger angeben, als die nach irgend einer Methode bestimmte chemische Lichtintensität. Bing 1 ) (1868) construirte ein sogenanntes Böhrenphotometer, bestehend aus einer länglichen prismatischen Holzbüchse, in welcher das auf einem Holzcylinder aufgerollte empfindliche Papier sich befand, und aus einer Röhre von quadratischem Querschnitt, welche an einer der langen Seitenflächen der Büchse befestigt war. Die Zwischenwand zwischen Bohre und Büchse war aus weissem Glase und an dieses wurde das in der Büchse befindliche, empfindliche Papier angedrückt; die gegenüberliegende Wand der Bohre war aus gelbem Glase, durch welches man die stattgehabte Lichtwirkung auf das empfindliche Papier beobachten konnte. Ein Ende der Bohre war geschlossen, das andere diente zum Einlass der Lichtstrahlen und war mit einer Scheibe von quadratischer Oeffnung versehen. Zur Beurtheilüng der Lichtintensität diente eine Scala auf dem weissen Glase, welche durch eine Reihe von zehn kleinen Flecken einer angenommenen Normalfarbe gebildet wurde. Diese waren so angeordnet, dass ihre Entfernungen von der Licht einlassöffnung eine harmonische Progression bildeten; der Ton der Normalfarbe war ein solcher, dass jeder Fleck auf dem ihn umgebenden, noch nicht afficirten weissen Papier dunkel, während der vorhergehende im Vergleiche mit dem ihn umgebenden, schon geschwärzten Papier weiss erschien. Durch Drehung des Cylinders mittelst eines Knopfes auf der Aussenseite der Büchse konnte ein neues Stück Papier zur Belichtung gebracht werden, ebenso auch zwei aufeinanderfolgende Belichtungen miteinander verglichen werden. Bei Verwendung des Photometers im directen Sonnenlichte wurden die Strahlen mittelst eines Convexspiegels in die. auf ihre Richtung senkrecht gestellte Bohre reflectirt. Johnson 2 ) (1869) construirte das von der Autotype Company eingeführte „Büehsenphotometer“ 3 ), bei welchem das empfindliche ’) Phot. News 1868, pag, 416 und 1869, pag. 89. British Journal of Phot. 1869, pag. 84. 2 j Phot. Archiv 1869, pag. 189. — British Journ. of Phot. 1870, pag. 509. 3 ) Die Idee zur Construction des Büchsenphotometers scheint von Poey herzustammen. Er verwendete Chlorsilberpapier, welches in einer lichtdichten Büchse aufgerollt war und nur durch einige Oeffnungen am Deckel der Licht wirkung ausgesetzt war und -allmälig bei derselben vorbeigezogen wurde. Poey’s Zweck war, hiebei die Schwankungen des chemisch-wirksamen Lichtes während des Tages von 1 / t zu */ 4 Stunde zu messen. Verschiedene Färbungs grade des Papieres bilden die Normaltöne. (Eder’s Handb. der Phot. pag. 178 aus „La firmiere“ 1863, pag. 42.)