Ein zuverlässiges Verfahren für die Analyse von saurer Milch erschien seit längerer Zeit als ein Bedürfniss, dem abzuhelfen sehr wünschenswerth erscheinen musste. Die beschriebene Methode beruht auf einer Reihe sorgfältig durch geführter Versuche und giebt exacte Resultate. Ausser der Kuhmilch wurden auch Proben verschie dener anderer Milcharten beschafft und die Anführung der näheren Bestandtheile derselben wird, wenn auch nicht gerade von wesentlichem Nutzen, so doch interessant zum Vergleiche sein. Weitere Untersuchungen über das Butterfett haben die Theorie bestätigt, welche von mir in dem Parlaments bericht Nr. 293 (Juni 1876) aufgestellt wurde, nämlich dass die Radicale mehrerer löslichen und unlöslichen Fettsäuren mit einem Glycerinrest zu demselben Molekül zusammen getreten sind und auf diese Weise einen zusammengesetzten Aether bilden. Da voraussichtlich die amerikanischen Fett- und Oleo- margarinkäse auch in England werden Eingang finden, wurde es für wünschensw r erth gehalten, diese Artikel hier ebenfalls zu behandeln und auf die bezüglichen Unterschei dungsmerkmale von reinem Milchkäse aufmerksam zu machen. Einige interessante Resultate wurden im Laufe des Studiums der Cerealien erhalten. Die zuckerartige Substanz, welche sich in dem Brode findet — gleichviel ob dasselbe nach der Methode mit kohlensäurehaltigem Wasser oder nach dem Gährungsverfahren hergestellt worden — wurde als Maltose identificirt. Im Gegensatz zu den Ansichten, welche zuweilen noch von den Verfechtern des Gebrauchs von reinem Weizenmehlbrod betont werden, wurden die untersuchten Proben von gewöhnlichem Mehl für den Hausgebrauch reicher an stickstoffhaltigen Substanzen befunden, als das ganze Weizenkorn. Es zeigte sich ferner, dass die löslichen Albuminoide der Getreidefrüchte die diastatische Wirkung auf Stärkemehl in verschiedenem Grade besitzen und dass