79 von Filter und Platinschaale die Menge der unlöslichen Fettsäuren. Wenn das Fett nicht ganz vollkommen aus der Flasche entfernt zu sein scheint, so wird dieselbe vorsichtshalber noch mit etwas Aether nachgespült und derselbe in einem besonderen Gefässe verdunsten gelassen; es werden indessen bei dieser Behandlung selten mehr, als blosse Spuren Fett, noch gewonnen.*) Die filtrirte Lösung, welche die löslichen Fettsäuren enthält, wird mit 1 / 10 Normal-Natron-Lösung titrirt.**) Die Zahl der dazu erforderlichen Cubikcentimeter minus der Anzahl der Cubikcentimeter, um welche die Schwefelsäure die Natronlösung überschreitet und wie sie zuvor vermerkt worden, entspricht der Menge der aus der Butter stammen den freien Säuren. Man hat es am geeignetsten befunden, dieselben auf Buttersäure (C 4 H 8 0 2 ) zu berechnen. Bei einem Versuche, bei welchem 5 Gramm Butter angewandt wurden, der UeberschusS der Acidität der Schwefelsäure 4.5 c. c. und die Totalacidität 37.5 c. c. der 1 / 10 Norrnal- *) Beim Auswaschen ist der Trichter fortwährend mit heissem Wasser gefüllt zu erhalten, da sich sonst leicht Tröpfchen der geschmolzenen unlöslichen Fettsäuren mit durch das Filter ziehen. Das Filtriren geht sehr schnell, fast zu schnell, von Statten und re- gulirt man daher zweckmässig die G-rösse der Abflussöffnung durch Anbringen eines Stückchens Gummischlauch mit Schraubenquetsch hahn. Nach dem Abfliessen der Hauptmenge des letzten Wasch wassers schliesst man den Quetschhahn ganz und taucht dann den Trichter bis zur Oberfläche der Fettsäurenschicht in kaltes Wasser. Nach dem Erstarren der Fettsäuren lässt man das Wasser vollends abtropfen, bringt das Filter mit Inhalt in das bereit gehaltene Troeken- glas, spült das Gefäss und die innere Trichterwandung erst mit etwas Alcohol, dann mit Aether nach, lässt diese Waschflüssigkeiten bei ge linder Wärme verdunsten, trocknet bei 100° und wägt. Wie bei der Wasserbestimmung der Butter ist auch hier das niedrigste der bei wiederholter Wägung erhaltenen Gewichte als das endgültige anzu nehmen, da auch die Fettsäuren bei fortgesetztem Erhitzen an der Luft eine Gewichtszunahme zeigen. [Anm. d. Uebers.] **) s. Note S. 67.