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69 Palmitinsäure etc. können aus der Differenz berechnet •werden, indem man den gefundenen Procentgehalt an Oel- säure von dem Gesammtgehalt des Fettes an unlöslichen Fettsäuren abzieht. Das Verhältniss der löslichen zu den unlöslichen Fett säuren in der Butter ist von verschiedenen Chemikern verschiedenartig festgestellt worden. Der Mangel an Ueber- einstimmung in den Resultaten entspringt nicht sowohl aus einer erheblichen Yerschiedenheit der Untersuchungsmethoden, als vielmehr aus der Thatsache, dass ein Handelsartikel, der, wie die Butter, von verschiedenen Kuhracen stammt, und unter ganz verschiedenen Ernährungs- und klimatischen Bedingungen producirt wird, in seiner Zusammensetzung beträchtlichen Schwankungen unterworfen ist, besonders hin sichtlich der Mengenverhältnisse der darin enthaltenen lös licheren Fettsäuren. Es ist dies aus der Tabelle S. 89—92 ersichtlich, wo die Resultate der Untersuchung von mehr als hundert Butterproben zusammengestellt sind. Nachstehend ist eine kurze Beschreibung der Fett säuren, welche in der Butter Vorkommen, gegeben: Buttersäure, C i IJ 8 0 2 . — Diese Säure findet sich als Glyeerid in verschiedenen Thier- und Pflanzenfetten, am reichlichsten jedoch im Butterfett; auch kommt sie im Schweisse des Menschen und in verschiedenen, in Zer setzung begriffenen vegetabilischen und animalischen Sub stanzen vor; in dem ätherischen Oel von Heracleum gigan- teum ist sie als zusammengesetzter Aether enthalten, ebenso in den Saamen des gewöhnlichen Pastinaks. Künstlich bildet sie sich durch Oxydation von normalem Butylalcohol und kann noch auf verschiedene andere Weise erhalten werden; die geeignetste Darstellungsmethode ist indessen die, dass man Zucker in Berührung mit faulem Käse gähren lässt. Die Buttersäure bildet eine farblose Flüssigkeit von ranzigem Geruch; ihr spec. Gew. beträgt 0.958 bei 14° 0.