48 Die Bestimmung des Rohrzuckers in der Milch kann auch mittelst der Kupferprobe geschehen und zwar dadurch, dass man den Procentgehalt an Zucker vor und nach dem Invertiren mit Schwefelsäure bestimmt. Wenn die Milch vier Minuten lang mit 5 c. c. Schwefelsäure (in der Verdün nung der Normalschwefelsäure) gekocht wird, so beträgt die Anreicherung an Zucker, gegenüber der vor der Inversion gefundenen Menge, nur ungefähr 0.2 % j falls dagegen Rohr zucker zugegen war, so entsprechen die gefundenen Zahlen der Menge desselben, einschliesslich der 0.2%) welche von der Veränderung des Milchzuckers herrühren.*) Glycerin. Dasselbe kann dadurch isolirt werden, dass man zunächst das Casein der Milch durch Laab oder ver dünnte Säuren zur Coagulation bringt, sodann die Molken (das Serum) verdampft und aus dem Rückstände jede Spur Fett durch Extrahiren mit wasserfreiem Aether entfernt*; darauf wird der Rückstand mit einem Gemische von Aether und Alcohol behandelt, welches das Glycerin auszieht. Nach dem Verdampfen des Lösungsmittels bleibt das vorhandene Glycerin als eine syrupartige Flüssigkeit zurück und kann durch die üblichen Proben identilicirt werden.**) Sahne. Die Sahne besteht der Hauptsache nach aus dem Fette der Milch, doch enthält sie daneben auch variable Mengen von Wasser, Milchzucker und Casein. Zucker und Wasser stehen in der Sahne nahezu in demselben Verhältniss zu einander, wie in der Milch selbst, dagegen findet sich in der ersteren im Vergleiche zu dem Wassergehalt eine grössere Menge von Casein oder Käsestoff. Es ist dies durch das *) lieber eine Verfälschung der Milch mit Glucosesyrup s. Krechel. Jfonit. ind. 1883. 363. u. Kep. anal. Ch. 3, 347. [Anm. d. Uebers.] **) a) Frisch gefälltes Kupferhydroxyd wird von der Glycerin haltigen, alkalisch gemachten Flüssigkeit in der Kälte mit tief blauer