46 •wartder Soda wird dadurch erwiesen, dass die Milch verhältniss- mässig viel Asche giebt und dass die Letztere auf Zusatz von Säuren auf braust. Da die Asche einer reinen Kuh milch keine ausgesprochene Reaction auf Carbonate giebt, so würde die Auffindung von Kohlensäure in der Asche, in Verbindung mit einem an sich hohen Aschengehalt der fraglichen Milch anzeigen, dass derselben ein Carbonat zu gesetzt worden ist. Falls dazu noch bei den obigen Be stimmungen das Natron in verhältnissmässig grossem Ueber- schuss gefunden wurde, so würde diese Thatsache den Zu satz von Natriumcarbonat bestätigen. Wir haben bemerkt, dass beim Vermischen einer Milch, welcher ein Alkalicarbonat zugefügt war, mit Salzsäure direct schon ein deutliches Schäumen stattfand; es ist in dessen nicht wahrscheinlich, dass der Milch öfters eine so grosse Quantität Soda zugesetzt wird, dass auf diese Weise eine entscheidende Reaction zu erhalten ist. Salicylsäure. — Der Zusatz von Salicylsäure zur Milch wird vorgenommen, um ihre Haltbarkeit zu erhöhen, indem man dadurch ihre Neigung zum Gähren verringert, eine Veränderung, welcher sie ihrer Natur nach leicht unterworfen ist. Die dazu erforderliche Quantität Salicylsäure ist sehr klein und vermehrt das Gewicht des festen Rückstandes der Milch nur um ein Geringes. Ihre Gegenwart erkennt man mit Sicherheit durch eine charakteristische, tief purpurne Färbung der Flüssigkeit auf Zusatz von Eisenchlorid.*) *) Zum sicheren Nachweis der Salicylsäure verdünnt man nach Girard (Documents sur les falsiiications des mat. aliment. Paris, p. 288) 100—'200c. c. Milch mit dem gleichen Volumen Wasser, fügt etwas Essigsäure und Mercurinitrat, das frei von Mercuronitrat ist, hinzu und erwärmt auf 60 °. Die von dem Coagulum abfiltrirte Flüssigkeit wird zweimal mit je 100 c. c. Aether ausgeschüttelt, die abgehobene aetherische Schicht iiltrirt und verdunstet: die Salicylsäure bleibt in Krystallen zurück und kann durch die Reactionen mit Eisenchlorid und Kupfersulfat identiticirt werden. — Ueber colorimetrische Be-