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42 gedehntem Maasse auch von den aus den Schweizereien be zogenen Proben. Es ist daher einleuchtend, dass, sobald nichts Genaueres über die Abstammung einer Milch bekannt ist, die Adoptirung einer so hohen Norm für die festen Nichtfette selbst völlig ächte Milchmuster in die Kategorie künstlich gewässerter Milch könnte stellen lassen, und es würde dadurch auch unschuldigen Personen mitunter grosses Ungemach auferlegt werden können. Es hat also seine Schwierigkeiten, eine endgültige Mi nimalgrenze für die festen Nichtfette anzugeben, welche billiger Weise auf all’ und jede Milchsorte angewandt werden könnte; doch werden die Ergebnisse der Analysen von Schweizereimustern in Tabelle VI dazu dienen, einen allge meinen Begriff von den am häufigsten vorkommenden Ver hältnissen zu geben, welche man hinsichtlich dieser Bestand teile bei den Handelsproben erwarten darf. Hat man es in dessen mit einer verdächtigen Milch zu thun, so sollte der Thatsache gebührende Beachtung geschenkt werden, dass noch erheblich grössere Schwankungen in der Zusammen setzung der Milch einzelner Kühe unterlaufen, sowie auch der Möglichkeit, dass auch ein aus einer grösseren Meierei bezogenes Muster ausnahmsweise von abweichender Be schaffenheit sein und sein Gehalt an festen Nichtfetten unter halb 8.5% sinken kann. Einige Chemiker heben hervor, dass alle Milchproben nach einer Durchschnittsmilch beurtheilt werden müssten, während andere sich damit begnügen, derartige Gränzwerthe angenommen zu sehen, dass, wenn im Handel eine Milch angetroffen wird, welche unterhalb dieser Normen sich stellt, nach den blossen analytischen Resultaten kein Zweifel dar über möglich sein würde, dass diese Milch nicht acht ist. Die Annahme der ersteren Ansicht würde ungerecht gegen den Verkäufer der Milch, und die der zweiten unbillig gegenüber dem Consumenten sein. Eine Durchschnittsmilch stellt sich nach den Resultaten in Tabelle V und VI hin sichtlich der festen Nichtfette auf 9.0—9.1 °/ 0 , hinsichtlich