41 werthes, handgreifliches Bekräftigungsmittel fiir den Zusatz von Wasser abgeben. In gleicher Weise dient die relative Aschenmenge häufig als nützlicher Factor, um einen Schluss in Betreff eines bestimmten Objectes zu ziehen. Wenn der Aschengehalt sich als sehr niedrig bei einer Milch erwiese, welche einen gleichfalls niedrigen Gehalt an festen Nichtfetten zeigt, so würde diese Thatsache dazu dienen, den Verdacht eines Zusatzes von Wasser zu bestätigen. Anstatt das Princip einer allgemeinen Vergleichung der analytischen Resultate zu adoptiren, haben die meisten Che miker die Gepflogenheit, Grenzwerthe zur Beurtheilung der Qualität der Milch festzustellen, welche sich auf die Quanti täten der festen Nichtfette, beziehungsweise des Fettes, grün den, und eine jede Milch, die sich unterhalb der festgesetzten Grenzen stellt, als gewässert, resp. als abgerahmt anzu sehen.*) Falls es sich um die Entscheidung der Frage handelt, ob eine Milch mit Wasser versetzt ist, stellen einige ana lytische Chemiker 9.B»/o, andere 9.0°/ 0 fester Nichtfette als Grenzwerth auf; bei einem niedrigeren Procentsatz soll die Milch als mit Wasser versetzt erklärt werden. Aus den analytischen Belegen in obigen Tabellen wird man indessen ersehen, dass wohl manche Proben den Gehalt von 9.0 und 9.3 % fester Nichtfette erreichen und einige sogar beträcht lich höher steigen, dass dagegen eine grosse Anzahl unter halb dieser Werthe sich stellt; und es gilt dies nicht allein für die Milch von einzelnen Kühen, sondern in ebenso aus- *) Nach J. Skaiweit sind Grenzzahlen für die Controlle der Milch, wie solche der landwirthschaftlichen Section des Volkswirth- schaftsraths zugegangen sind (Spec. Gew. 1.0285—1.0340; Fett 2.5%; Trockensubstanz 10.0% für die ganze Milch) zur Beurtheilung der Güte der Milch ohne Werth. Durch einfache Schlussfolgerung aus den vier Daten; Spec. Gewicht, Fett, Trockensubstanz, Asche und sachgemässe Ueberlegung lasse sich, ohne Grenzzahlen und Gesetze, mit Bestimmtheit eine Verfälschung der Milch nachweisen. (Tech, ehern. Jahrb. V, 404 nach Rep. d. anal. Ch. 3, 202. [Anm. d. Uebers.]