Volltext Seite (XML)
29 auf solchen Wärmegraden erhalten, -wie man sie in der Regel bei Proben erwarten darf, welche in Bezugnahme auf das Nahrungsmittelgesetz angehalten wurden.*) *) Notiz über Krankheiten der Milch. Ueber die Erscheinung der blauen Milch, die fast nur in der norddeutschen Tiefebene vorkommt und nicht giftig ist s. Neelsen (Zeitschr. d. Biol. f. Pflz. von F. Cohen und Ind. Bl. 1881. 366); der Farbstoff ist nicht an die gleichzeitig auftretenden, wahrscheinlich farblosen Bacterien gebunden; sein spectroscopisches Verhalten zeigt manche Aehnlichkeit mit dem des Triphenylrosanilins. — Nach Reiset (Oompt. rend. 96, 682 und 745 und Techn. chem. Jahrb. V. 404) ent steht die blaue Milch bei schlechter Ventilation im Aufbewahrungs raum (s. auch Herter, Milchzeit. 1881. 28) und wird durch einen blauen, bis 20 mm lang werdenden Pilz verursacht. — Nach Hansen (Pharm. Centr. H. 1881. 20) tritt das ßlauwerden der Milch nur nach vollständiger Gerinnung ein und zeigen sich dabei Pigmentbacterien von Stäbchenform, die sich auf Milch, Pflanzenschleim, Kartoffeln etc. weiter cultiviren lassen. — S. auch Bourquelot, die Mikroben der blauen Milch. (Rev. Scient. [3] 33. 427.) — Nach Fleischmann (Milchzeit. 1881. 38) wird Magermilch nicht nur rascher, sondern auch stärker inficirt, als normale Milch; s. dort auch über das Ver halten des blauen Farbstoffes gegen Alcohol, Petroleumbenzin, Säuren ete. — Vergleiche besonders die ausführlichen Untersuchungen von Ferd. Hueppe über die Zersetzung der Milch durch Microorga- nismen, im II. Bande der Mittheil, des Kaiser! Gesundheitsamtes. Berlin 1884. p. 309, wo die Geschichte der Milchsäuregährung, die Organismen der Milch- und Buttersäuregährung, der blauen Milch und andere Pigment bildende Bacterien ausführlich behandelt werden; s. auch Chem. Oentralb! 1884. p. 315. Ueber gelbe Milch mit veränderten Milchkügelchen, Krystall- scheiben und Nadeln, Micrococcen, Bacillen und Petalococcen, aber ohne Vibrio xantogenus, die beim Erwärmen einen ranzigen Geruch giebt; s, Perconcito. Milchzeit. 1881, 612 u. Techn. chem. Jahrb. IV. 281. Ueber fadenziehende Milch mit Microorganismen, welche nicht das Casein, sondern den Milchzucker zersetzen und als Ursache der schleimigen Gährung anzusehen sind, s. Schmidt-Miihlheim. Centr. Bl. f. klin. Med. 1882 u. Techn. chem. Jahrb. IV. 281. — Ueber schleimige Milch und über Oidium Lactis s. auch Hueppe in den oben erwähnten Mitth. d. Kais. Gesundheitsamtes. [Anm. d. Uebers.]