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22 Asche. Zur Bestimmung der Gesammtmenge der Asche kann der oben erhaltene, entfettete feste Rückstand benutzt werden. Die Veraschung soll bei möglichst niederer Tempe ratur unter Anwendung eines englischen Argand-Brenners stattfinden. Die Asche muss vollkommen weiss gebrannt sein, ehe ihr Gewicht endgültig bestimmt wird; dieselbe soll nicht zum Schmelzen gebracht werden; auch darf man keine Bunsen’sche Flamme benutzen, da sonst leicht ein Verlust an Asche stattfinden kann. Der veraschte Rückstand wird sodann mit destillirtem Wasser behandelt und in dem Fil trate das Chlor volumetrisch durch x /io Normal-Silbernitrat- Lösung bestimmt. Zu einer vollständigen Aschenanalyse werden drei verschiedene Portionen der Asche von je 50 bis 100 Gramm Milch in Arbeit genommen und die eine zur Bestimmung der Alkalien, die zweite für die der Chloride und Sulfate, und die dritte für die Bestimmung der Phos phate benutzt; die Trennung und Bestimmung derselben ge schieht nach den gewöhnlich gebräuchlichen Methoden. Untersuchung von abgerahmter Milch. Wenn die Milch zwanzig bis vierundzwanzig Stunden lang ruhig stehen bleibt, so scheidet sich der grössere Theil des Fettes in den oberen Schichten ab und kann abgehoben werden.*) Der Rückstand wird abgerahmte Milch genannt; dieselbe enthält jedoch auch noch 0.5—).°/o Fett; die Kügel chen, aus welchen dieses besteht, sind aber bedeutend kleiner als diejenigen, welche die Hauptmenge des Rahmes bilden. Da das Aufsteigen der kleineren Kügelchen durch die Milch masse erheblich langsamer erfolgt, als das der grösseren, so können die Ersteren, in Folge dieses Mangels an Auftrieb, die Oberfläche der Flüssigkeit nicht erreichen, bevor es noth- wendig erscheint, den Rahm zu entfernen. Die Milch zeigt *) S. auch Lawrence; Bereicherung von abgerahmter Milch durch künstlich zugeführte Fettstoffe. Engl. Pat. N. 2869 v. 8/6.1883. Chem. Zeit. 1884. N. 46. 822. [Anm. d. Uebers.j