119 Weizenkörner, welche aus ägyptischen Mumienbehältern ent nommen waren und von denen anzunehmen ist, dass sie darin gegen zweitausend Jahre gelegen hatten, ausgesät, und es zeigte sich, dass sie mit der für frischen Weizen be kannten Triebkraft sich entwickelten. Die Cerealien sind seit undenklichen Zeiten bekannt; die eigentliche Heimath der einzelnen Species ist meist, nicht genau nachzuweisen; nach einer Tradition der Aegypter soll die Gerste die erste Körnerfrucht gewesen sein, welche von den Menschen zur Nahrung benutzt wurde. Auch bei den alten Britten war die Gerste die hauptsächlich cultivirte Getreideart und wurde nicht nur zur Brotbereitung, sondern auch zur Gewinnung von Ale, ihrem Lieblingsgetränke, an gewendet. Späterhin, besonders in nördlichen Gegenden, die für den Anbau von W T eizen nicht geeignet waren, ist auch der Roggen zum grossen Theil durch Gerste und Hafer verdrängt worden, während in England und anderen Gegenden mit ähnlichem Klima der Weizen seit langer Zeit die ständige und aufgespeicherte Getreidenahrung der Be völkerung ausmacht. Bei allen Cerealien besteht die Hauptmasse des Korns vorzugsweise aus Stärkemehl, welches von einer kieselsäure reichen Schaale oder Hülse umschlossen ist; die verschiedene Structur der Gewebe bei den betreffenden Scbaalen, sowie die Grösse und Form der Stärkekörner ermöglichen es, die Körnerfrüchte auch im gemahlenen Zustande von einander zu unterscheiden. Die in allen Cerealien vorhandenen Bestandtheile sind Fett, Stärke, Zucker, eiweissartige und andere stickstoffhaltige Körper, Cellulose, Mineralsubstanzen und Wasser; die relative Menge derselben schwankt indessen bei den verschiedenen Körnerfrüchten in erheblichem Grade, wie aus der nach stehenden Tabelle ersichtlich ist: