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100 Da Fälle Vorkommen können, wo der Schmelzpunkt von grosser Wichtigkeit ist, so ist seine Bestimmung bei der Untersuchung einer für Butter ausgegebenen Substanz niemals zu vernachlässigen. Die Methode, welche wir bei der Bestimmung des Schmelzpunktes befolgt haben, ist auf Seite 81 beschrieben worden. Salz. — Der Salzgehalt der Butter steigt nach der obigen Tabelle bis zu 15°/ 0 . Wenn man diese Quantität jedoch als eine aussergewöhnliche unberücksichtigt lässt, so bemerkt man, dass mehre Sorten ungefähr 9°/ 0 Salz ent halten. Es will daher scheinen, dass dem allgemeinen Ge- schmacke nach gegen einen Gehalt von 8—9% .Nichts ein zuwenden ist; und da die Consumenten der Butter bald herausfinden, wenn die Menge des Salzes ausnehmend gross ist, so kann danach der Grad der Beimischung von ihnen selbst leicht regulirt werden. Die Anwesenheit von Mehl oder stärkeartigen Sub stanzen in der Butter kann leicht durch das Microscop ent deckt werden; der Zusatz irgend einer Mineralsubstanz, wie z. B. Speckstein, den man angeblich in der Butter ge funden haben will, würde mit unfehlbarer Sicherheit in dem festen nicht-fettartigen Antheile der Butter, welcher nach dem Auswaschen des Salzes und dem Einäschern des Rück standes zurückbleibt, erkannt werden. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass eine so plumpe Methode der Verfälschung jetzt noch angewandt werden könne, besonders seit ein so täuschendes und billiges Sub stitut für die Butter, wie das Butterin existirt, welches auch Jedem, der auf wirkliche Verfälschung ausgeht, leicht zu gänglich ist.