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— 99 — der unlöslichen Fettsäuren, da es in beiden Fällen nahezu die selben Resultate, wie das Butterfett giebt. Dieses Oel liefert auch nahezu dieselbe Gesammtmenge an löslichen Säuren, wie das Butterfett, doch unterscheidet es sich von demselben in ausgesprochener Weise durch das Yerhältniss, in welchem diese Säuren zu einander stehen. Während in der Butter die Buttersäure erheblich vor herrscht, finden sich im Cocosnussöl aus dieser Gruppe hauptsächlich Gapron- und Caprinsäure. Dieselben, beson ders die Letzere, sind in Wasser nicht so leicht löslich, wie die Buttersäure, und wenn diese in relativ geringer Menge vorhanden ist, so würden jene bei der gewöhnlichen Methode der Butteruntersuchung nicht leicht durch Auswaschen von den unlöslichen Säuren getrennt werden, so dass die Menge der löslichen Säuren, auf Buttersäure berechnet, sich nur etwa zu ein Yiertel des Procentgehaltes ergeben würde, der sonst durchschnittlich im Butterfett gefunden wird. Die Bestimmung der löslichen Fettsäuren kann also in Fällen, wo die Gegenwart von Cocosnussöl geargwohnt wird, einen werthvollen Anhalt abgeben. Da das Cocosnussöl den sehr niedrigen Schmelzpunkt von 27,7 ° C. besitzt, so würde ein irgendwie erheblicher Zusatz desselben zur Butter den Schmelzpunkt des Ge misches bedeutend herabdrücken und dadurch einen weiteren augenscheinlichen Beweis für seine Gegenwart liefern. Wenn 50 Theile Butterfett von 32.7° Schmelzpunkt mit der gleichen Menge Cocosnussöl von 22.7° Schmelzpunkt versetzt werden, so schmilzt das Gemisch bei einer Tempe ratur, die zwischen den Schmelzpunkten der beiden Fett arten liegt und niedriger, als der des ächten Butterfettes ist. Allerdings kann der Schmelzpunkt durch Zusatz eines festeren Fettes zu dem Gemische wieder erhöht werden, doch ist einleuchtend, dass ein derartiges Verfahren gänzlich seinen Zweck verfehlen würde, da der Gehalt des Präparates an löslichen Säuren noch weiter herabgedrückt werden würde. 7*