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193 elektrische Licht, verglichen mit anderm Licht von gleicher Stärke, hat. Alle bis jetzt gemachten Angaben sind unrichtig. Es ist die oben mitgctheilte Berechnung von Becquerel eben so falsch, als die von Lacassagne und Thiers. Am Meisten aber bleibt die letztere weit hinter der Wahrheit zurück. Nach den Versuchen des Verfassers kommt das elektrische Licht vier bis fünfmal theurer als Gaslicht von gleicher Leuchtkraft. So lange wir also nicht im Stande sind, das elektrische Licht bedeutend billiger herzustellen, so lange wird es auch keine allgemeinere Anwendung finden. La cassagne und Thiers haben durch ihre Erfindungen zur För derung der Sache in dieser Hinsicht nichts beigetragen. Sie reden von einer Beleuchtungsmethode durch elektrisches Licht, welche auf neuen Principien beruhe, allein das ist ein Jrrthum, es ist die selbe Methode, welche sie anwenden, welche Deleuil, Foucault und Andere benutzten. Es ist die Thätigkeit des elektrischen Stro mes, durch magnetische Kraft den Gang der Kohlenstäbchen, welche als Träger des elektrischen Lichtes dienen, zu reguliren. Die Art, wie sie dieß ausführtcn, scheint auch uns bis jetzt die zweckmäßigste. Zur Verminderung der Kosten bei der Erzeugung des elektrischen Lichtes ist durch die Benutzung des Regulators von Lacassagne und Thiers nicht das Mindeste beigetragcn. Wäre die Angabe wahr, daß die von den Genannten benutzte elektrische, sogenannte trockene Batterie das leistete, was in dein oft erwähnten Schrift- chcn über die elektrische Beleuchtungsmethode von Lacassagne und Thiers angegeben wird, wonach der Aufwand für die Batterie zum bei Weitem größeren Theil durch den Werth des als Neben produkt gewonnenen Aluminiummctallcs gedeckt werden sollte, so wäre dieß eine werthvolle Beisteuer zur Realisirung des Bestrebens, die Kosten für die elektrische Beleuchtung zu mindern. Wir er wähnten aber bereits, daß die Sache jedenfalls eine unbegründete ist. Me übrigen Einwürfe, welche man gegen die Benutzung des elektrischen Lichtes als Beleuchtungsmittcl gemacht hat, haben keinen Werth. Denn, wenn man z. B. sagt, es sei für die Beleuchtung in größeren Räumen, Straßen u. s. w. vertheilhafter, mehrere kleine Lichtquellen anzubringen, als eine einzige von gleicher Intensität, so ist das durchaus kein Grund gegen die Benutzung der elektri schen Beleuchtung. So wie man freilich bisher das elektrische Licht Hassenstein, elektrisches Licht. 13