Die Schmiermittel und Lagermetalle für Lokomotiven, Eisenbahnwagen, Schiffsmaschinen, Lokomobilen, stationäre Dampfmaschinen, Transmissionen und Arbeitsmaschinen
Titel
Die Schmiermittel und Lagermetalle für Lokomotiven, Eisenbahnwagen, Schiffsmaschinen, Lokomobilen, stationäre Dampfmaschinen, Transmissionen und Arbeitsmaschinen
Wagen mit Starrschmierlagern gröfsev sei als bei Öllagern. Dem gegenüber aber konnte nicht in Abrede gestellt wer den, dafs bei Wagen mit Starrschmierlagern der Widerstand beim Anfahren ein weit gröfserer war als bei Wagen mit Öllagern und dafs im Winter die Schwierigkeit des An fahrens bei schwer belasteten Zügen sogar als ein Übel stand beklagt werden mufste. 6. Das Rüböl als Schmiermittel. Während die englischen Bahnverwaltungen an der Starrschmiere als Schmiermittel für ihre Wagen unentwegt festhielten, hat man sich auf dem Kontinente, veranlafst durch das häufige Heifs- laufen der Achsen, von der Starrschmiere allmählich eman zipiert und an deren Stelle zur Ölschmierung gegriffen. Am frühesten ist die Ölschmierung in Deutschland in Übung gekommen, woselbst man schon um das Jahr 1846 anfing, die Lager der Wagen für die Ölschmierung einzurichten. Das zur Verwendung gebrachte Schmieröl war rohes Rüböl, dem man, um das Stocken bei niederen Temperaturen zu erschweren, bei einigen Bahnen geringe Mengen von Ter- pertinöl, bei anderen, um die Verwendung zu häuslichen Zwecken unmöglich zu machen, Rosmarinöl zusetzte. Die ersten Resultate mit diesem neuen Schmiermittel waren in sofern günstige zu nennen, als die reibungsvermindernde Kraft des Öles vollkommen befriedigte, indem die Wagen leicht liefen und ein ILeifslaufen nur selten eintrat. Da gegen stellte es sich bald heraus, dafs die Lagerfüllung durch die in dem Rüböle enthaltenen Schleimteile allmählich verstopft wurde, wodurch dem Zwecke derselben, die Öl- zuführung vermöge ihrer Kapillarwirkung zu sichern, Ab bruch gethan wurde. Als eine Folge dieser Erfahrungen ist es anzusehen, dafs man das als gutes Schmiermaterial seit langem bekannte, bei Maschinen aller Art im Gebrauche gestandene Baum- oder Olivenöl zeitweilig zum Schmieren