Die Schmiermittel und Lagermetalle für Lokomotiven, Eisenbahnwagen, Schiffsmaschinen, Lokomobilen, stationäre Dampfmaschinen, Transmissionen und Arbeitsmaschinen
Titel
Die Schmiermittel und Lagermetalle für Lokomotiven, Eisenbahnwagen, Schiffsmaschinen, Lokomobilen, stationäre Dampfmaschinen, Transmissionen und Arbeitsmaschinen
der Schmiere durch vorsichtiges Abkühlen bei der Erzeug ung beigebracht wurde. Damit die Schmiere auch in der kalten Jahreszeit leicht flüssig werde, wurde sie für den Winter in einer abweichenden Zusammensetzung erzeugt und es wurde diese Bedingung durch geringere Zusätze von Unschlitt und gröfsere von Öl erzielt. Auch auf dem Kontinente, woselbst die Einrichtungen der englischen Bahnen in der ersten Zeit fast sklavisch nachgeahmt wurden, hat die Palmölschmiere Eingang ge funden, namentlich bei den französischen und belgischen Bahnen. Die Zusammensetzung dieser Schmiere war ab weichend von jener der englischen Palmölschmiere wohl deswegen, weil die Mischungsverhältnisse und die bei der Erzeugung zu beobachtenden Vorschriften seitens der eng lischen Erzeüger geheim gehalten wurden. Die Bestandteile und die Mischungsverhältnisse variierten bei den verschie denen Bahnen; dem Palmöl wurde hie und da Fischthran wohl auch Rüböl substituiert. 3. Die Starrschmiere in Deutschland. In Deutsch land hat die dem englischen Muster nachgeahmte Palmöl schmiere nur bei einigen Bahnen Eingang gefunden, so bei der Herzogi. Braunschweigischen und der Bergisch-Märkisehen Eisenbahn. An Stelle der Palmölschmiere wurden hier früh zeitig bei den meisten Bahnen flüssige Schmiermittel nament lich Büböl verwendet, welche jedoch gegen das Ende der fünfziger Jahre durch die nach besonderen Rezepten erzeugten dickflüssigen Schmieren zum Teil wieder verdrängt wurden. Man hatte die Erfahrung gemacht, dafs bei Verwendung flüssiger Schmiermittel ein ansehnlicher Teil durch Verspritzen verloren ging und glaubte mit einer dickflüssigen Schmiere von der Konsistenz des Gänseschmalzes, einem Mitteldinge zwischen der Palmölschmiere und der flüssigen Schmiere, bessere ökonomische Resultate erzielen zu können. Diese 1*