Die Schmiermittel und Lagermetalle für Lokomotiven, Eisenbahnwagen, Schiffsmaschinen, Lokomobilen, stationäre Dampfmaschinen, Transmissionen und Arbeitsmaschinen
Titel
Die Schmiermittel und Lagermetalle für Lokomotiven, Eisenbahnwagen, Schiffsmaschinen, Lokomobilen, stationäre Dampfmaschinen, Transmissionen und Arbeitsmaschinen
von Schwefel zusetzte. Diese Schmiermittel, im gewöhnlichen Zustande mehr oder weniger konsistent, wurden in den Schmierbehältern infolge der durch die Reibung entstehen den Wärme zum Teile flüssig und konnten dann durch die Schmieröffnungen den Gleitflächen zufliefsen. Der Zusatz von Öl hatte offenbar den Zweck, eine Schmiere von einer dem Zwecke des Schmierens dienlicheren Konsistenz zu er halten, während man sich von dem beigemengten Schwefel eine abkühlende Wirkung auf die reibenden Teile versprach. 2. Die Palmölschmiere. Die erwähnten verhältnis- mäfsig kostspieligen Schmieren kamen indessen bald aufser Gebrauch, als Booth im Jahre 1835 mit seiner patentier ten „Palmölschmiere“ hervortrat. Dafs diese aus Unschlitt, Palmöl, Soda und Wasser erzeugte Schmiere durch 10 Jahre fast auf allen englischen Bahnen in ausschliefslicher Ver wendung stand und in einer der patentierten Palmölschmiere nachgeahmten Zusammensetzung auf vielen englischen Bah nen Jahrzehnte hindurch im Gebrauche stand und zum Teile noch steht, ist der gröfseren Billigkeit dieser Schmiere sowie der besseren Ausnutzung, welche sie den flüssigen Schmier mitteln unstreitig voraus hat, zuzuschreiben. Mit den später hin in verschiedenen Qualitäten erzeugten Palmölschmieren wurden vergleichende Versuche gemacht, wobei die Ökono mie im Verbrauche als Mafsstab für die Güte der Schmieren aufgestellt wurde, während man auf den leichteren Gang der Fahrzeuge kein Gewicht legte. Bei der besten Schmiere hielt eine Füllung der Achsbuchse 1200 englische Meilen aus, während bei der schlechtesten Sorte schon nach 40 Mei len alle Schmiere verbraucht war. Das Kennzeichen einer guten Palmölschmiere war, dafs sie vor ihrer Verwendung eine möglichst feste Konsistenz zeigte, in die Achsbuchse gebracht aber nach wenigen Umdrehungen zur Konsistenz eines dicken Bahmes erweichte, eine Eigenschaft, welche