Kohlensäure. 451 ß) Einen enghalsigen Kolben füllt man mit Kohlensäuregas an, giesst etwas Kalkmilch in denselben, versehliesst mit dem Ballen der nassen Hand und schüttelt tüchtig. Das Gas wird ahsorbirt, es entsteht ein leerer Raum und der äussere Luftdruck verhindert, dass der Kolben vom Ballen der Hand herabfallen kann. Nur mit Gewalt kann man das Gefäss abreissen, wobei die Luft mit Heftigkeit in dasselbe einströmt. c) In Wasser unlösliche Car- bonate erhält man durch Vermischen der Lösungen von kohlensaurem Ka lium, Natrium oder Ammonium mit den Lösungen der betreffenden Metall salze. Uhlor baryumiösung, mit Lösung von kohlensaurem Natrium ver setzt, bewirkt Ausfällung von weissem Baryumcarbonat. Kupfersulfatlösung scheidet mit Natriumcarbonat hellblaues Kupfercarbonat aus. d) Sämmtliche kohlensaure Salze — ob in Wasser löslich oder nicht — sind dadurch charakterisirt, dass sie beim Uebergiessen mit Salzsäure, Salpeter- oder Schwefelsäure Kohlensäure-Anhydrid unter leb haftem Aufbrausen entwickeln. 6. Saure oder doppeltkohlensaure Salze entstehen, wenn normale, gesättigte Carbonate mit überschüssiger Kohlensäure Zusammen treffen. Die Hydroearbonate des Calciums, Baryums etc. lösen sich in Wasser, während die gesättigten Carhonate dieser Metalle unlöslich sind. Fügt man daher z. B. zu in Wasser suspendirtem, frisch gefälltem kohlen saurem Calcium Kohlensäurewasser, so löst sich der Niederschlag auf. Natriumhydrocarbonat ist schwerer löslich als das normale Salz, darum scheidet sich nach einiger Zeit ein krystallinischer Nieder schlag aus, wenn man einige mit Wasser benetzte Sodakrystalle in einen Kolben bringt, Kohlensäuregas einleitet und das verkorkte Gefäss unter öfterem Schütteln des Inhaltes stehen lässt. Nach 10 bis 15 Minuten hat sich in dem Kolben ein weisser Sand gebildet, wobei der vorher nasse Gefässinhalt nunmehr trocken geworden ist (im Falle nur ganz wenig Wasser vorhanden war), da ja die Elemente des Wassers bei der Bildung des Hydrocarbonats aufgenommen werden. Die Hydroearbonate entwickeln beim Erhitzen (auch in Lösung) Kohlensäuregas und es hinterbleibt normales Salz. Befand sich das saure Salz in Lösung und ist das normale in Wasser unlöslich, so scheidet sich letzteres beim Erhitzen der Flüssigkeit als Niederschlag aus. 29*