450 Kohlensäure. Glasröhre langsam heraus und setzt sofort die Kolbenstange ein. Schiebt man diese nun langsam etwa bis zum ersten Drittel der Röhre hinab und schüttelt das in letzterer enthaltene Wasser mit dem comprimirten Gase, so wird dasselbe aufgelöst; man presst jetzt den Kolben bis zur Mitte der Röhre, schüttelt und stösst ihn dann bis nahe über den Wasser spiegel herunter. Nach nochmaligem Schütteln des Röhreninhaltes ist die Kolbenstange nun rasch vollständig herauszuziehen. Das unter stärkerem Druck mit Gas gesättigte Wasser moussirt dann einige Minuten lang sehr lebhaft und schmeckt ausserordentlich prickelnd. Das längere Zeit andauernde Perlen des so dargestellten Sodawassers lässt sich auch aus der Ferne gut wahrnehmen. 4. Reactionen des Kohlensäure-Anhydrids und seiner wässerigen Lösung. Blaues Lackmuspapier wird durch kohlensäurehaltiges Wasser weinroth gefärbt; die Röthung verschwindet wieder beim Trocknen des Papierstreifens. Kohlensäuregas oder dessen wässerige Lösung fällt aus Kalk- oder Barytwasser die entsprechenden Carbonate als weisse, in Salz- oder Salpetersäure lösliche Niederschläge. Diese lösen sich bei Ueberschuss von Kohlensäure wiederum auf, Hydrocarbonate bildend, deren Lösung beim Erhitzen abermals die be treffenden Carbonate als Niederschläge liefert. Mit Kalkwasser und Kohlensäurewasser lassen sich diese Reactionen sehr gut ausführen. Barytwasser enthält viel mehr Hydroxyd gelöst und bedarf darum bedeutenderer Mengen von Kohlensäure. Lösungen von Chlorcalcium und Chiorbaryum werden durch Kohlensäuregas oder dessen wässerige Lösung nicht gefällt. 5. Bildung normaler kohlensaurer Salze und Charak teristik derselben. a) Aus Alkalimetall und Kohlensäuregas siehe S. 446 und S. 447. b) Aus Kohlensäuregas und Hydroxyden. Kohlensäure-Anhydrid wird von Kali- oder Natronlauge, Baryt wasser, Kalkmilch etc. mit grösser Leichtigkeit absorbirt. w) Ein mit luftfreiem Kohlensäuregas gefüllter enger Cylinder, Fig. 283, wird über Quecksilber abgesperrt; lässt man nun etwas con- centrirte Kalilauge mit Hülfe einer Hakenpipette eintreten, so absorbirt die Lauge sehr rasch alles Gas, besonders beim Rütteln des Cylinders. Um zu zeigen, dass die Kohlensäure im vorliegenden .Falle chemisch gebunden ist, bringt man hierauf mittelst einer Hakenpipette etwas con- centrirte Salzsäure in den Cylinder. Sofort entwickelt sich das absorbirt gewesene Gas und drückt das Quecksilber wieder in dem Cylinder herab.