Mechanische WebstUhle f ü r d i e Herstellung sehr schwerer Gewebe. (Tafel 24, Figuren 1 bis 10.) Solche für Leinen-, Jute-, schwere Bau mwollge webe, Matratzen drei], Läufer u. s. w. bestimmte Stühle können nach allen bereits beschriebenen Constructioneu, also nach den englischen Systemen oder auch nach dem Schönherrsystem gebaut sein, sie müssen jedoch, namentlich wenn sie für leinene Garne gut verwendbar sein sollen, manches Charakteristische zeigen. Bei geringer Elasticität des Webmateriales muss ihre Ausführung eine kräftige und exacte sein, müssen die Webstühle weit grössere Tiefe haben, als solche für andere Webmaterialien. Die Entfernung vom Brustbaum bis zu dem Walkbaum, also zur Hauptsache das Maass der Länge der horizontal aufgespannten Kette, wenn wir die unmaassgebliche Länge der sich daran anschliessenden Waare nicht berücksichtigen, muss um 20 bis 40cm, womöglich noch mehr, grösser sein, als man es bei Baumwoll- und Wollwebstühlen zumeist macht. So ist für mittelschwere Leinen z. B. die Entfernung des Brustbaumes vom AValkbaume etwa 1,13 m und die volle Tiefe des Stuhles = 1,40 m. Namentlich leinene Ketten müssen stark gespannt sein; man muss also die Kettenbäume kräftig bremsen, muss Hebelgewichte von zwölf und mehr Kilogrammen Schwere anhängen, muss anstatt der Seile Ketten auflegen, und zur Ver- grösserung der Reibungsfläche sie nicht direct auf den Garnbaum ein wirken lassen, sondern auf darauf befestigte eiserne Bremsscheiben von ziemlich grossem Durchmesser. Man macht dieser starken Spannung halber auch gern die Kettenbäume aus Gusseisen oder Schmiedeeisen und fertigt sie hohl, an beiden Enden offen an, um das Kettenende sicher befestigen zu können. Es erfolgt dies hierbei durch Vermittelung von durchgesteckten Schnüren, welche den äusseren Kettenstab mit einem in das Rohr eingelegten Eisenstab verbinden, wie solches alles bereits zuvor beschrieben wurde. Ebenso benutzt man an Kurbelwebstühlen