A. Allgemeines über elektrische Anlagen. I. Vorbegriffe. Zum Betriebe elektrischer Anlagen bedient man sich einer Naturkraft, der Elektricität, welche in verschiedener Art zur Thätigkeit gebracht wird und, wie jede andere Naturkraft geeignet ist, gewisse Wirkungen hervorzurufen. Die vielseitige Anwendung elektrischer Anlagen wird dadurch begünstigt, dass die erforderlichen geringen Kraftquellen (elektrische Batterien etc.) überall leicht anzubringen und für lange Zeit gleich bleibend zu erhalten sind, dass die erzeugte elektrische Kraft sich durch das denkbar einfachste und billigste Material, einen Leitungs draht, nach einem beliebigen Ort selbst auf Wegen leiten lässt, die für andere Leitungen nicht gangbar sind, dass die Empfangs apparate sehr einfach sind, und dass dieselben mit dem ge ringsten Kraftaufwande (durch Drücken eines Knopfes, durch Sprechen etc.) in Thätigkeit gesetzt werden. ln Folgendem sollen zunächst die physikalischen Er scheinungen: der Magnetismus, die |Elektricität in ihren Er zeugungsarten, die Fortpflanzung der Elektricität, die Wirkungen der Elektricität sowie die Grundbegriffe der Apparate am Ab sendungs- und Empfangsorte kurz und allgemein verständlich besprochen werden, wobei wir von der Reibun gselektricität absehen. 1. Magnetismus. Unweit der Stadt Magnesia in Klein-Asien wurde im Alterthum ein Eisenerz (Magnet-Eisenstein) aufgefunden, welches die Eigenschaft besass, Eisenstücke anzuziehen. Man nennt diese Eisenerze natürliche Magneten. Die Eigenschaft des Magnetismus lässt sich auf einige Metalle, insbesondere auf Stahl und Eisen, dauernd oder zeitweilig übertragen, und man unterscheidet t