17 Jute, Wollt. Hanfbreche gebrochen. Diese Arbeit ist gewöhnlich von einem Boken und Reiben begleitet. Unter der letzteren Manipulation versteht man die Behandlung des Hanfes in einer Art Kollergang (Reib mühle). Der Bast des Hanfes läßt sich nach dem Rotten auch mit den Fingern vom Holze abschälen und dadurch vom Holze be freien (Schleißen, Schälen, Pellen). Nach dem Boken oder Schälen wird der Hanf mit im Anfang groben Zähnen gehechelt und dadurch die in Fig. 19 ersichtliche Faser von 600—1200 min Länge, 0,03 mm Dicke und die Hans- Hede oder Hanfwerg erhalten. IV. Jute. Die Jute (Dschut, Judhanf) genannte Bastfaser stammt von einer zu den Siliaceen gehörenden Pflanze, welche in Ost indien, Algier, französisch Guyana vorkommt, 3—4 m hoch und 33 mm stark wird. Die Faser hat, wie aus Fig. 20 zu ersehen, große Ähnlichkeit mit der Flachs- und Hanf faser, eine Helle, weißlichgelbe, auch graulich Weiße Farbe, hohen Glanz, eine gewisse Weichheit und Gleichmäßigkeit. Die mittleren Sorten sind bräun lich, die ordinären gelb und rotbraun. Zur Gewinnung der Fasern wird der Bast von den gerotteten Stengeln abgeschält, gewaschen, getrocknet und gehechelt und darauf vor dem Hecheln einem Weichmachen unterworfen. Dies geschieht durch zwei Operationen. Zuerst werden die übereinander ge legten Juteristen mit Wasser und Öl besprengt und so lange liegen ge lassen, bis das Wasser aufgesogen ist und das Öl auf der Ober fläche sich gelagert hat; hierauf unterliegen dieselben einem Quctsch- prozesse in Jute-Quetschmaschinen, welche den Flachsknickma schinen ähnlich sind. Eine solche Maschine verarbeitet stündlich 975» Jute.