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64 Gießerei iin allgemeinen. 2. unter einen entsprechend hohen Druck einfließen, 3. die Luft schnell aus der Form entweichen können. Um den Druck, unter welchem das Metall in der Form steht, zu erhöhen, legt man die Eingußstelle über den höchsten Punkt der Form. Das im Einguß befindliche Metall(Anguß, Gießkopf, Verlorener Kopf, Toter Kopf) dient als Behälter, ans dem beim Zusammenziehen in der Form Metall nachsinkt. Oft wird das Metall mit einer Presse in die Form gedrückt, z. B. beim Letternguß und beim Stahl, um löche rigen Guß zu verhindern; oder es wird durch die Centrifngalkraft, d. h. durch eine rotierende Bewegung der Form an die Formwand angepreßt. Durch die Hitze des Metalls wird nicht nur das Wasser des Form materiales verdampft, sondern auch das Kohlenpulver verbrannt, weshalb die Form durch Schrauben zusammengehalten oder beschwert werden muß, um ein Auseinandertreiben derselben durch die so entstandenen Dämpfe und Gase zu verhüten, welche nicht schnell genug durch die Windpfeifen entweichen. Da sich das flüssige Metall leicht oxydiert, so soll das Ein gießen ohne Unterbrechung geschehen, da durch Oxydation sowohl als auch durch Einfließen von Schlacke, Einschlucken von Luft poröser Guß ent steht. Die Schlacke wird übrigens vor dem Eingießen mittelst einer Holzkrücke von der Oberfläche des flüssigen Metalls abgestreist. Sehr anzuempfehlen ist es, das Metall an der untersten Stelle der Form tangential einzuleiten (Fig. 134), da in diesem Falle die Schlacke sich an der Oberfläche des Metalls sammelt und in den Gießkopf getrieben wird. Gegenstände, welche besonders dich ten und ganzen Guß haben müssen, werden am besten stehend gegossen (z. B. Röhren). Transport des Metalls zur Form. Sind die Schmelzgefäße leicht zu transportieren wie die Tiegel, so werden dieselben mit ihrem flüssigen Inhalt zur Form gebracht, wobei die in Fig. 137 dargestellte Zange benutzt werden kann. Sind die Schmelzgefäße nicht transportabel, so muß das Me tall entweder in Rinnen am Boden der Gußhütte zur Form geleitet, oder in Gefäßen dahin getragen werden. Die letzteren sollen eben nur so viel Metall fassen, als zur Aus füllung der Form nötig ist. Solche Gefäße sind: Fig. 137. Die Gießlöffel, mit einem Inhalt bis zu 2 Vs kx. Die Gießkellen oder Handpfannen, Fig. 138, große Löffel mit 1—1,3 m langen Stielen und 20—35 KZ Inhalt.