Volltext Seite (XML)
46 Gießerei im allgemeinen. Diese Öfen werden zum Schmelzen leichtflüssiger Metalle und Le gierungen verwendet. II. Formerei. Gußstücke werden mit Hilfe von Hohlformen erzeugt; bei der Herstellung dieser Hohlformen sind folgende Punkte zu beachten: 1. das Material zur Bildung der Form; 2. das Verhalten des Metalls in und zu der Form; 3. die Herstellung der Form mit möglichst wenig Arbeitsaufwand. Das Formmaterial muß dauerhaft sein, d. h. mindestens einen Guß aushalten, es darf daher weder durch den Druck der Flüssigkeits säule, noch durch die Bewegung oder die Wärme des flüssigen Metalls beschädigt werden; es muß die Form scharf wiedergeben und endlich eine geringe Wärmeleitungsfähigkeit besitzen, einige Fälle, z. B. den Hartguß ausgenommen. Die Formen sind: a) Verlorene, welche nach dem Gusse zerstört werden, l>) Bleibende, welche viele Güsse aushalten, o) Verlorene und bleibende vereinigt. Das Material zu den verlorenen Formen ist der Sand, auch Gips. Man unterscheidet: 1. Den mageren Sand, mit so viel Thon gemischter Sand, daß derselbe nur bei Anwesenheit von Feuchtigkeit die nötige Bindekraft be sitzt. (Grüner, nasser Sand.) 2. Den fetten Sand oder die Masse, welcher schon so viel Thon enthält, daß die Form getrocknet werden muß. 3. Den Lehm, ein unreiner sandiger Thon, der scharf getrocknet (gebrannt) wird. Derjenige Sand ist der bildsamste, welcher die größte Menge kleinster Teile enthält und bei welchem die Form der Sandkörnchen eine thunlichst unregelmäßige, kantige, spitzige ist. Bei künstlicher Zusammensetzung kann der Formsand aus Quarzsand, fettem, kalkfreiem Thon und rotem Ocker gemischt werden. Das Material zu den bleibenden Formen ist Metall, eine Legierung, Stein, Gips, Holz, Pappe, Papier, selbst Gewebe. Bezüglich des Verhaltens des geschmolzenen Metalls in und zu der Form ist zu berücksichtigen: Das Schwinden des Gußstückes in der Form, weshalb diese letztere