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Gießerei im allgemeinen. 39 benützt, dessen Spitzen als Reißnadel dienen. Auch eine Scheibe kann als Leitlinie zum Anreißen eines Kreises benützt werden. Ellipsen oder Ovale werden mit dem in Fig. 67 dargestellten Ellipsenzirkel gezogen. In den gekreuzten Nuten einer aus Holz oder Metall bestehenden Scheibe bewegen sich zwei Gleitstücke a und ü, durch deren drehbare Hülsen die mit der Reißspitze ck ver sehene Stange o geht, welche mit den Hülsen durch Stellschrauben verbunden werden kann. Durch das Verstellen der Gleitstücke kann die Größe der Ellipse verändert werden. Zweites Kapitel. Gießerei im allgemeinen. Der Umstand, daß eine Flüssigkeit die Gestalt des sie umgebenden Gefäßes annimmt und nach dem Erstarren mehr oder minder genau behält, hat zur Gießerei als Zweig der Metallverarbeitung geführt. Die Gießerei zerfällt in folgende Grundmanipulationen: 1. in das Flüssigmachen — Schmelzen — der Metalle, 2. in die Herstellung der Form — Formerei, 3. in das Eingießen des Metalls in die Form — eigentl. Gießen. Die Gnßsähigkeit eines Metalls oder einer Legierung ist die Eigenschaft, bei einer Temperatur zu schmelzen, welche nicht zu schwer ausführbare Feuerungsanlagen zum Schmelzen größerer Quantitäten erfordert; beim Schmelzen so dünnflüssig zu werden, daß die Form möglichst scharf ansgefüllt wird, und beim Erstarren das Volumen nicht zu sehr zu verändern. Da Schmiedeisen und Platin einen zu hohen Schmelzpunkt haben, Kupser nicht dünnflüssig wird, so sind dieselben nicht zu den gußsähigen Metallen zu zählen. t. Schmelzen der Gußmaterialicn- Wir unterscheiden zwei Klassen von Schmelzapparaten, Bei der einen Klasse kommt das Metall in direkte Berührung mit dem Brenn material oder den brennenden Gasen, während sich das Metall bei der zweiten Klasse in Gefäßen befindet, die vem Feuer ausgesetzt werden. Erste Klasse: Schachtöfen und Flammöfen. Zweite Klasse: Tiegelöfen.