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22 Holz. ligkeit aus dem Inneren nicht folgen kann, so reißt derselbe radiak auf (Trockenspalten). Trennen sich die Jahresringe von einander, so heißen die so entstandenen Spalten Ringklüfte. Nach dem Trocknen sind vom Saft nur diejenigen Teile im Holze geblieben, welche sich bei der Verdunstungstemperatur nicht ver flüchtigen; dieser Rückstand ist schwammiger Natur und daher stark hygroskopisch, d. h. so beschaffen, daß er das Wasser festhält und das verlorene Wasser wieder begierig aufnimmt. Außerdem wirkt die Kapillarität der Poren, so daß der getrocknete Stamm, sobald er mit Feuchtigkeit in Berührung tritt, dieselbe in sich aufsaugt, wodurch eine Volumvergrößerung, das Quellen, herbeigesührt wird. Das Schwinden wird bei der Erzeugung von Faßdauben durch einseitiges Erwärmen, das Quellen zur Ausgleichung von Eindrücken in Möbeln, zum Sprengen von Quadern benützt. Diese aus dem ununterbrochen aufeinanderfolgenden Schwinden und Quellen bestehende Thätigkeit des Holzes nennt man das Arbeiten des Holzes. Um diese unangenehmen Eigenschaften des Holzes thunlichst zu ver mindern, giebt es nur zwei Methoden, nämlich die Beseitigung der Ursache dieser Veränderung oder die gewaltsame Verhinderung dieser letzteren. Die erste Methode besteht: 1. Im Austrocknen des Holzes. Dies soll möglichst langsam geschehen und ist dadurch ausführbar, daß man dem Stamm die Rinde ganz oder teilweise läßt, indem man einen Rindenstreisen in Schrauben linien abschält (Bereppeln), und indem man das Hirnholz mit Papier beklebt oder firnißt. Um Zeit zu ersparen, kann dieses Trocknen auch auf künstlichem Wege schnell geschehen, nur muß dann dafür gesorgt werden, daß auch die inneren Teile des Stammes gleichzeitig austrocknen. Das Trocknen in eisernen Cylindern geschieht mit Hilfe eines Dampsmantels, welcher den Cylinder umgiebt; in diesem letzteren wird dabei oft mittelst einer Luftpumpe ein luftverdünnter Raum erzeugt. Die Temperatur beträgt 95 bis 100° C. Das Trocknen in gemauerten Trockenkammern ge schieht in der Weise, daß das auf einem niedrigen Wagen geschlichtete Holz in einen Ofen, wie er in Fig. 3 und 4 dargestcllt ist, einge schoben und durch das erhitzte Mauerwerk einer Temperatur von 120° ausgesetzt wird. Der Ofen besteht aus dem Trockenraum -4, der bei L mit eisernen