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296 Arbeiten zur Vollendung, Verschönerung und Konservierung, und ebenso vollständig überzogen erhalten werden muß, so kann sie nur beschränkte Verwendung, also im Innern von Gebäuden, an Umzäu nungen, an Gartenmöbeln u. dergl., finden, 3. Erfahrungsmäßig werden die gärungsfähigen Stoffe des Holzes durch Behandlung mit den Salzen der schweren Metalle dieser Fähigkeit beraubt. Da diese Salze auf die Holzfaser selbst nicht einwirken sollen, so liegt es nahe, das Holz durch Tränkung mit den Lösungen derselben gegen das Verderben zu schützen. — Zu den Mitteln, welche die Fäulnis verhindern, gehören ferner noch als besonders wichtig Kreosot und Karbolsäure. Deswegen bilden diese Agentien ebenfalls eine Reihe wichtiger Konservierungsmittel auch für Holz. Das auf dem Prinzip der Verwendung von Metallsalzen und anti septischen Mitteln beruhende Holzkonserviernngsverfahren wird das Im prägnieren,Imprägnierung, Tränken genannt. Von den zahlreichen in Vorschlag gebrachten Salzen haben nur Verwendung gefunden: das Queck silberchlorid (Sublimat), das Chlorzink, das schwefelsaure Eisenoxydul (Eisenvitriol) und das schwefelsaure Kupferoxyd (Kupfervitriol). Zum Eintreiben der aus diesen Salzen gemachten Lösungen in das Holz giebt es zwei Wege: entweder legt man das Holz in große hölzerne Gefäße, welche die Lösungen enthalten, und läßt dasselbe bis zum genügenden Eindringen der Lösung darin, oder man bringt die Flüssigkeit unter Druck gegen das Holz. Da beider ersten Methode, welche Kyanisieren ge nannt wird, die Lösung nur langsam und nicht tief einzudringen ver mag, so ist sie nicht als die zweckmäßigste hinzustellen. Wenn die Flüs sigkeit tief eindringen soll, so kann das nur dadurch erreicht werden, daß man dieselbe eindrückt, entweder indem man die Poren des Holzes durch Aussaugen mehr oder weniger luftfrei macht und dann die Flüssigkeit zuführt oder indem man die letztere unter höherem Druck einpreßt. In allen Fällen erreicht man seinen Zweck durch Anwendung großer, dichter Behälter (eiserne Kessel von der Form cylindrischer Dampfkessel), in welche das Holz auf Wagen eingeschoben wird und die mit Saug- be ziehungsweise Druckpumpen in Verbindung gebracht sind, welch letztere unter einem Druck von 7—10 Atmosphären die Flüssigkeit in das Holz eintreiben. Eine andere Methode von Boucherie beruht auf dem hydrostati schen Gesetz, indem aus einem etwa 12 m hoch aufgestellten Bottich die Salzlösung (Kupfervitriol) vermittelst eines kupfernen Rohres in eine Kappe geleitet wird, welche die Hirnfläche des frisch gefällten Stammes