Überziehen. 293 Auf galvanischem Wege erfolgt die Vernickelung sehr schön in einem Bade, das einfach aus einer Lösung von schwefelsaurem Nickel oxydul in Ammoniak besteht, der man zur Erzeugung eines möglichst festen Überzuges einen Zusatz von essig-, wein- oder citronensaurem Al kali giebt. Folgende Zusammensetzung ist empfehlenswert: Man löst in 10 Liter destilliertem Wasser 500g schwefelsaures Nickeloxydul-Ammo niak, 250 Z schwefelsaures Ammoniak und 50 Z Citronensäure. Die Lösung läßt man Ü4 Stunde kochen und setzt so lange kohlensaures Ammoniak zu, bis die Lösung neutral geworden, und filtriert. — Ein anderes eben so gut brauchbares Bad erhält man durch Auflösen von 4 Tei len salpetersaurem Nickeloxydul in 4 Teilen Ätzammoniak und Zusatz von 150 Teilen Wasser, in welchem vorher 50 Teile saures schweflig saures Natron gelöst waren. 4. Vergolden. Es giebt wesentlich zwei Arten, je nachdem man nämlich das Gold in Quecksilber zu einem Amalgam auflöst oder als Chlorid in Lösung verwendet. ZurAmalgam-Vergoldung wird 1 Teil feines, dünn ausgewalztes Gold in einem hessischen Tiegel bis zur Rotglühhitze erwärmt, mit 8 Teilen vorgewärmtem Quecksilber übergossen, einige Minuten unter Um- rühren mit einem Eisendraht in dieser Wärme belassen und dann zum Abkühlen in kaltes Wasser gegossen. Dieses Amalgam ist wenig gold reich und kann nur zu schwachen Vergoldungen gebraucht werden. Zu stärkeren Vergoldungen wird das überschüssige Quecksilber abgepreßt, wo durch der Goldgehalt sich so steigern läßt, daß auf 1 Teil Quecksilber 2 Teile Gold kommen. Behufs der Vergoldung wählt man eine goldähnliche Unterlage, z. B. Tombak (hier fälschlich Bronze genannt, daher Bronze-Vergol dung, obwohl auch Kupfer, Silber, Eisen, Stahl auf dieselbe Weise Goldüberzüge erhalten). Die zu vergoldenden Gegenstände aus Gelbkupfer oder Kupfer werden blank gebeizt und mit Quickwasser behandelt. Dann wird das Amalgam mittelst einer feinen Messingdrahtbürste aufgetragen und über die ganze Oberfläche gleichmäßig oder verschieden dick verteilt. Die mit Amalgam bedeckten Stücke werden sodann mit Wasser be hutsam abgewaschen, getrocknet und zur Verflüchtigung des Quecksilbers langsam erhitzt (Abrauchen). Dies geschieht in der Weise, daß man die Gegenstände auf einen Drahtrost legt, der sich über glühenden Koh len oder einer Gasflamme befindet. Nach dem Abrauchen werden die