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Polieren durch Druck. 277 Schmirgel, aufnimmt. Indem nun die Walze mit dem Schleifcylinder in Berührung gebracht und der letztere langsam längs der Welle ver schoben wird, findet das Abschleifen statt. — Zum Abschleifen großer, ebener Flächen bedient man sich eines eisernen, mit Holz bekleideten Cy- linders, dessen Oberfläche einen durch Leim befestigten Überzug von Schmirgel oder Bimssteinpulver besitzt und der wie ein Drehstein mit horizontaler Achse in Umdrehung versetzt wird. Über diesem Cylinder liegt eine horizontale Tischplatte, aus deren Oberfläche der Schleifcylin der mit einem Mantelstück ein klein wenig hervorragt. Das Arbeitsstück wird, indem man es über den Tisch hinwegschiebt, eben abgeschliffen. Eine besondere Art des Schleifens und Polierens besteht in der Anwendung einer sich um die horizontale Achsedrehenden Tonne (Scheuer- toune), in welcher sich die Arbeitsgegenstände mit den entsprechenden Schleifpulvern befinden und durch die Drehung der Trommel sich gegen seitig abschleifen. L. Polieren durch Druck. Im dritten Kapitel des zweiten Abschnittes sind die Vorgänge er örtert worden, welche eintreten, wenn auf ein dehnbares Material ein Druck mit Hilfe der formgebenden Werkzeuge ausgeübt wird. Nament lich wurde nachgewiesen, daß die Gestalt der Oberfläche derjenigen der Aussetzfläche umgekehrt kongruent wird, wenn der ausgeübte Druck zum Verschieben der einzelnen Körperteilchen ausreicht. Aus demselben Grunve muß auch durch den Druck einer glatten Aufietzfläche eine glatte Arbeitsoberfläche, also eine glänzende Arbeits fläche entstehen, wenn die Aufsetzsläche glänzend ist. Auf die sem Satz beruht das Verfahren, durch Druck die dehnbaren Körper, also Metalle zu polieren. Man versteht unter Polieren durch Druck dasjenige Verfahren, bei welchem man besonders geformte, harte, hochglänzende Körper (Polier werkzeuge) mit entsprechendem Druck über die Arbeitsstücke so lange hin- und herschiebt, bis letztere die gewünschte Glätte erhalten haben. Da die Aufsetzflächen der Polierwerkzeuge der Erhaltung des Glanzes wegen sehr hartem Material angehören müssen, so wird als solches glasharter Stahl (Polierstahl) oder ein harter Stein (Polierstein) genommen und zur Vermeidung des Abreißens kleiner Teilchen stets mit Öl, Sei- senwasser u. s. w. schlüpfrig gehalten. — Als Poliersteine eignen sich die verschiedenen Quarze: Chalcedon, Jaspis, Achat oder gestreifter Chal- cedon, der Blutstein oder Glaskopf, ein faseriger Roteisenstein. — Dem