272 Arbeiten zur Vollendung, Verschönerung und Konservierung. II. Von den Mitteln zur Hervorbringung eines Glanzes- Die Erscheinung des Glanzes rührt her von einem hohen Grade der regelmäßigen Reflexion des Lichtes (Spiegelung) und steht daher in einer bestimmten Beziehung zu der Oberflächenbeschaffenheit des reflek tierenden (glänzenden) Körpers, indem die Stärke der Reflexion abhängig ist von der Stärke der Flächen. Je geringer die Rauhigkeiten der Flä chen sind, je größer wird ihr Glanz. — Von großer Wichtigkeit für die Erzeugung des Glanzes ist die Struktur des Körpers, indem eine große und gleichmäßige Dichtigkeit zur Hervorbringung einer gewissen Glätte erforderlich ist. — Die Dauerhaftigkeit des Glanzes hängt eben falls von der Beschaffenheit des Materials ab, indem seine Härte und seine Fähigkeit, nicht leicht zu oxydieren die Erhaltung des Glanzes bedingt. Daher hält sich der Glanz des harten Stahls selbst bei unaus gesetztem Gebrauch (Polierwalzen der Goldarbeiter), während der Glanz des Goldes und des Silbers beim Gebrauch (der Münzen z. B.) schnell verschwindet und derjenige des Bleies, Zinks, Zinns u. s. w. schon beim Liegenlassen an der Luft sich sehr bald verliert, während er bei Luft abschluß eine außerordentlich lange Dauer hat, wie unter anderem der Zinnbelag der Spiegel zeigt. ' Die Rauhigkeit einer Oberfläche kann auf zweierlei Weise entfernt werden: entweder 1. dadurch, daß sämtliche Erhöhungen bis auf den Grund der Vertiefungen weggenommen, oder 2. dadurch, daß die Vertiefungen vollständig und bis zur Spitze der Er höhungen ausgefüllt werden. In letzterem Falle kann man die Ausfüllung mit derselben Substanz durch Eindrücken der Er höhung en in die Vertiefungen, oder mit einer a nd eren Substanz durch Einbringen dieser in die Vertiefungen bewerkstelligen. Sonach kann die Erzeugung des Glanzes, welche Polieren ge nannt wird, stattfinden durch fortgesetztes Schleifen, durch Nieder drücken der erhabenen Teilchen vermittelst harter Körper (Stahl, da her Polierstähle; Stein, daher Poliersteine) und durch Ausfüllen der Vertiefungen mittelst besonderer Substanzen, welche auch Politur genannt werden. L. polieren durch Schleifen sGlanzschleifen). Diese Methode findet mir auf Metall Anwendung. Dem eigent lichen Glanzschleifen geht in der Regel das Schleifen auf Steinen oder das Befeilen, Abschaben u. s. w. voran. Statt der kompakten Steinmassen verwendet man oft zweckmäßiger