268 Beizen, Färben. I. Beizen, Färben. Da sich das auf der Oberfläche der Metallgegenstände gebildete Oxyd fast ohne Ausnahme leicht in Säuren auflöst, so werden solche Gegenstände durch Behandeln mit Säure von dem Oxyd befreit; eine Operation, welche das Beizen (Abbeizen) oder Blankbeizen ge nannt wird. Man nimmt dazu Mineralsäuren und am häufigsten und überall, wo es geht, Schwefelsäure. Je nach Umständen wird die Schwefelsäure mit mehr oder weniger Wasser verdünnt und oft in verschiedenen Kon- centrationen nacheinander angewendet. Die abzubeizenden Gegenstände werden in die Beizflüssigkeit gelegt und so lange darin liegen gelassen, bis die Oberfläche blank erscheint, sodann herausgenommen und möglichst schnell mit viel, am besten war mem Wasser abgespült und mit Sägespänen u. s. w. abgeirocknet. Oder sie werden in die Beize nur einen Augenblick eingetaucht und sodann abgespült und getrocknet. Die erste Methode wird stets mit Beizflüssig keiten von großer Verdünnung ausgeführt, in welchen die Gegenstände geraume Zeit, oft mehrere Stunden, liegen können, ohne daß sie mehr als nötig angegriffen werden. Bei der zweiten Methode beabsichtigt man eine kurze, aber starke Einwirkung, so daß die ganze Operation sehr schnell von statten geht (Schnellbeize). Hier müssen koncentrierte Beizen zur Anwendung kommmen. — In manchen Fällen werden beide Methoden hintereinander angewendet: erst die schwache als Vorbeize und dann die starke als Schnellbeize (gemischte Beize). a) Beizen und Färben des Gelbkupfers. Die aus Messing oder Tombak (Rotguß) angefertigten Gegenstände kommen mit einer bunt angelaufenen Oberfläche aus der Form, während die aus Draht, Blech u. s. w. hergestellten Arbeiten durch das Weichmachen, Löten u. s. w. sich mit einer braunen Kruste bedecken. Zur Entfernung dieser aus Oxyd gebildeten Haut wendet man die schwache Beize aus 1 Teil Schwefelsäure mit 10—20 Teilen Wasser an. Schon hierbei wird mehr Zink aus der Legierung aufgelöst als Kupfer, so daß eine knpferreichere Legierung mit dunkler Farbe an der Oberfläche zurückbleibt. Liegt die Aufgabe vor, das Gelbkupfer zu färben, so kommt eine Schnellbeize in Anwendung, zu welcher je nach der gewünschten Farbe verschiedene Flüssigkeiten genommen werden. — Zum Gelbbeizen (Gelbbrennen, Abbrennen), durch welches eine hochgelbe Farbe er zielt werden soll, benutzt man starke Salpetersäure, der man noch oft