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286 Zusammenkeilen. In manchen Fällen ist es unthunlich, den Keil durch beide zu ver bindende Teile zu stecken. Dann wird nur der eine Teil mit einem Keilloch versehen und so durch den zweiten Teil hindurchgesteckt, daß das Keilloch außerhalb zu liegen kommt. Der sodann eingeschlagene Keil treibt dann beide Teile zusammen. — Wenn der Keil durch den einen Teil geht und vor dem zweiten liegt, so heißt er Borsteckkeil oder Vorstecknagel (Splint, Schließe), oder wenn er klein ist, Vor steckstift. Der Keil hält sich in der Regel nur durch Reibung in den Löchern fest. Deshalb darf sein Verjüngung-Winkel nur klein sein. Die trigo nometrische Tangente des Winkels, unter welchem die Keilseiten geneigt sind, heißt der Anzug oder die Steigung, welcher entweder einseitig oder zweiseitig ist nnd für Befestigungskeile zwischen */so bis liegt. — Da der Keil leicht gelöst werden kann, so dient er auch sehr oft dann als Zusammensügungsmittel, wenn ein öfteres Auseinandernehmen der verbundenen Teile statlfinden soll. In diesem Falle ist der Anzug größer, etwa */e bis ^/s4, zu machen. — Tie Vorstecksplinte werden sehr zweck mäßig aus halbrundem Draht, Splintdraht, S. 103, hergcstellt, indem man Stücke dieses Drahtes klammerartig zusammenbiegt. Diese Splinte federn in dem Loche auseinander und sitzen dadurch fest. Dritter Ätischnitt. Arbeiten zur Vollendung, Verschönerung und Konservierung. Unter richtiger Anwendung und Anseinanderfolge der im zweiten Abschnitt erörterten Mittel ist man im stände, eine große Anzahl Gegen stände aus Metall und Holz zum Gebrauch vollendet herzustellen. Eine vielleicht noch größere Anzahl von aus denselben Materialien erzeugten Objekten fordert jedoch noch gewisse Arbeiten, welche dieselben znm wirklichen Gebrauch erst fertig machen. Die Metalle und ihre Legierungen werden im Lause ihrer Ver arbeitung oft erwärmt und den Einflüssen des Sauerstoffes der Luft und des Wassers, sowie schwefligen und dergleichen Ausdünstungen aus- gesetzt, daß sie sich mit einer Schichte Oxyd, Schwefelmetall u. s. w. überziehen, welche das schöne Ansehen wesentlich beeinträchtigt und da her entfernt werden muß, wenn die Naturfarbe des Metalls zur Geltung kommen und das Aussehen des Gegenstandes durch Erzeugung eines gewissen Glanzes noch besonders gehoben werden soll.