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Die Metalle und ihre Legierungen. Tempern wieder genommen werden durch nochmaliges Anwärmen auf eine bestimmte Temperatur und darauffolgendes Ablöschen. Je größer die Temperatur beim Anlassen, desto mebr Härte wird dem gehärteten Stücke genommen. Die geeignete Temperatur wird durch die sog. Anlauffarben gekennzeichnet, welche sich nach der Dicke der auf der blanken Fläche sich bildenden Oxydschicht ändern. Das Verhältnis der Anlauffarben zur Temperatur ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich. Blaßgelb 220^ ^ ^ chirurgischen Instrumenten, Rasiermessern, Werkzeugen für Metallverarbeitung. Goldgelb Dunkelgelb Morgenrot Purpur Violett Hellblau Dunkelblau — 243« ^ 255» ) 266° ^ Ho^bearbeitungswerkzeuge. 277° ^ Schneidwaren. — 288" Säbelklingen, Uhrfedern. 316° Holzsägen. Erhitzt man über 316°, so ist die künstliche Härte des Stahl stückes wieder vollkommen verschwunden. Da es sich hier darum handelt, die bestimmte Temperatur genau einzuhalten, so empfiehlt es sich, wenn mehrere kleinere Stücke auf dieselbe Farbe angelasien werden sollen, dieselben in einer Flüssigkeit, z. B. in einem Ölbade, dessen Temperatur genau bestimmt werden kann, zu erhitzen. 11. Kupfer. Farbe schön rot; Bruch feinkörnig bis zackig, gewalzt, selbst faserig. Es schmilzt bei 1100° C. und wird, in Formen gegossen, porös und blasig, weshalb es zum Guß nicht taugt. Beim Glühen überzieht es sich mit einer Oxydjchicht, welche als Hammerschlag beim Bearbeiten abspringt. Seine Haupteigenschaft ist die ausgezeich nete Dehnbarkeit, welche es zu sehr dünnem Blech und Draht zu ver arbeiten erlaubt. Beim Walzen und Hämmern wird es spröder. Es ist häufig verunreinigt durch Kohlenstoff (zu junges Kupfer), wo durch es warmbrüchig wird, dann durch Kupferoxydul (übergares Kupfer), wodurch es kaltbrüchig wird. Dieses Metall wird aus seinen Erzen, in welchen es gewöhnlich an Schwefel gebunden ist, durch eine komplizierte Reduktion mit Schmelzung gewonnen und am Rosettierherde in unregelmäßige runde,