246 Formgebung durch Verbindung und Zusammenfügung. die so vereinigten Ränder den Falz bilden. Da das Umbiegen nur an dünnen Metallstücken mit geringen Hilfsmitteln vorgenommen werden kann, so beschränkt sich diese Verbindungsart nur auf Arbeiten aus Blech zur Herstellung von Gefäßen, Röhren, zu Dachbedeckungen, Wandbeklei dungen u. s. w. Entweder wird der Falz durch einmaliges Umbie gen der Ränder gebildet, so daß letztere hakenartig erscheinen und durch einfaches Einhaken und Andrücken verbunden werden (einfacher Fa lz, Fig. 336 ^4), oder durch zwei maliges Umbiegen (doppel ter Falz, Fig. 336 4)). Die zweite Biegung kann dabei ent- 386. weder so weit vorgenommen werden, daß der Falz rippenförmig aufwärts steht (Fig. 336 <7) oder daß er glatt anliegt (Fig. 4)), wonach man den stehenden von dem liegenden doppelten Falz unterscheidet. Es ist leicht zu erkennen, daß der doppelte Falz nicht nur wegen der größeren Berührungsflächen bei der Teile eine dichtere Verbindung, sondern auch eine vollständige Sicher heit gegen das Aushacken darbietet. — Zu den Falzverbindungen ist so dann noch zu zählen diejenige mit übergeschobenen Falzstreifen (Fig. 336 4)), wobei ein an beiden Rändern eingebogener Blechstreifen e die umgebogenen Ränder der Blechteile « und ö klammerartig umfaßt. Hierbei ist auch ein Aushaken nicht möglich, weshalb man von dieser Falzart bei Dachdeckungen, Anfertigung von Röhren u. s. w. oft Ge brauch macht. Das Umbiegen der Blechränder geschieht entweder mit Hilfe der S. 100 näher angegebenen Vorrichtungen oder einiger einfacher Werk zeuge, die besonders zum Falzen konstruiert und von Dachdeckern ge braucht werden. Zu den letzteren gehört die Falzbohle, welche aus einer mit einem Winkeleisen beschlagenen Holzbohle besteht und zum Aufbiegen dient. Besser eignet sich zu dem Zwecke ein mit einer Längsfurche versehenes Holz stück, das in der auf S. 101 durch Fig. 199 dar gestellten Weise gebraucht wird. Das Niederlegen und Andrücken erfolgt teils mit Hilfe von Flach zangen mit sehr (bis 150 mm) breitem Maule Falzzange, Deckzange), teils unter Anwendung Fig. 337. von Hämmern und eines eisernen Werkzeuges, wel ches, wie Fig. 337 zeigt, aus einer schaufelartigen Platte a und einem