Volltext Seite (XML)
202 Bearbeitung der Materialien auf Grund ihrer Teilbarkeit. stein verschieden an. Deshalb unterscheidet man bei den kleineren Stei nen: rauhe, halblinde und linde. Drittens muß der Stein eine möglichst homogene Beschaffenheit, d. h. ein gleichmäßiges Korn und eine gleichmäßige Härte besitzen, weil er sonst nicht nur ungleich angreift, sondern auch ungleich abgenutzt wird. Unter den von der Natur gebotenen Steinarten ist es besonders der Sandstein, der Schiefer und der Quarz, welche den oben erwähnten Bedingungen genügen und gehörig billig herbeigeschafft werden können. Der Sandstein bildet sich durch Verkitten des Sandes. Das Bindemittel der Sandsteine ist entweder Thon (Thon-Sandstein) oder Kiesel (Kiesel-Sandstein) oder Kalk (Kalk-Sandstein). Von den Schiefern ist besonders der Thonschiefer anwendbar, da er in seinen verschiedenen Übergängen und Vermischungen, namentlich mit Quarz (Wetzschiefer), oder als Kieselschiefer eine Menge Härteabstu- fungen darbietet. Besonders hervorzuheben ist der blaue Schleifstein (blaue Messing-Schleifstein) als ein weicher und der grüne Wetzschiefer (sächsischer Ölstein) als ein harter, sehr beliebter Schleifstein, wegen seiner Feinheit und Regelmäßigkeit im Korn. Der Quarz liefert einen ungemein harten, aber feinen und höchst gleichmäßigen Schleifstein, der unter dem Namen Kansas- oder Alkan- sas-Schleifstein ans Nordamerika eingeführt ist. Anzuführen ist noch ein kieseliger Dolomit von sehr fein- und dicht körnigem Gefüge und guter Härte, welcher als levantinischer Schleif stein oder türkischer Ölstein sehr geschätzt wird. Die künstlichen Schleifsteine, welche in neuerer Zeit zum Schärfen der verschiedensten Werkzeuge (Sägen, Fräsen u. s. w) in Gebrauch ge kommen sind, werden aus harten, pulversörmigen Substanzen hergestellt, die mit einem Kitt zusammengekittet oder durch chemische Bindungen auf kaltem Wege vereinigt und durch Ausgießen oder Pressen in Formen in bestimmte Gestalt gebracht werden. Als Schleifsubstanzen werden Schmirgel, Quarz, scharfer Sand und harter Sandstein, mitunter auch Bimsstein verwendet. Die Schleifsteine werden beim Gebrauch entweder trocken oder naß gehalten. Im trockenen Zustande greifen die Körnchen besser an, allein die Arbeitsstücke erwärmen sich — weshalb die harten, stählernen Werk zeuge weich werden —, und die abgestoßenen Metall- und Steinteilchen wirken sehr nachteilig auf die Atmungsorgane der Arbeiter ein. In den meisten Fällen geschieht das Schleifen naß, d. h. mit Schleifsteinen, die