200 Bearbeitung der Materialien auf Grund ihrer Teilbarkeit. kommen. Werden diese Feilen sehr dünn, so heißen sie Feder- oder Nadelfeilen. Sie werden in der Regel nicht gehärtet, damit sie nicht so leicht brechen und sich während der Arbeit biegen lassen. 13. Liegefeile. Diese Feile ist die einzige Feile, welche während der Arbeit festliegt und dadurch zur Wirkung kommt, daß man das Arbeitsstück darüber wegzieht. Sie ist nichts weiter als eine sehr breite Flachfeile. 2. Naspeln. Da sich Feilen beim Gebrauch auf Holz sehr leicht verschmieren, so pflegen Feilen zur Bearbeitung des Holzes selten ge braucht zu werden. Nur für Bildhauer, Drechsler, Büchsenschäfter, Wagner sind jedoch feilenartige Werkzeuge, welche das Ausarbeiten un regelmäßiger Vertiefungen und Erhöhungen durch Wegnahme kleiner Späne leicht gestatten, unentbehrlich. Durch große Lücken zwischen den Zähnen der Feile, also dadurch, daß die Zähne als kleine Pyramiden auf eine größere Entfernung freistehen, ist die Feile für den besagten Zweck brauchbar gemacht und als Raspel des Holzarbeiters bekannt. Um diese kleinen raspelnden Pyramiden auf der Oberfläche des stähler nen Raspelkörpers zu bilden, schlägt man kleine Gruben ein und wirft dadurch spitzige Erhöhungen (Raspelzähne) auf, welche allerdings nicht als schneidende Meißel, sondern nur als kratzende oder reißende Zähne zur Wirkung kommen. Nach der Zahl und Größe der Zähne sind auch die Raspeln in grobe und feine einzuteilen. Die Zahl der Raspelzähnchen beträgt durchschnittlich etwa 12 bis 60 auf 1 qom. Die Länge und Form stimmt mit derjenigen der Feilen überein. 1. Dreieckige Raspeln mit dreieckigem Querschnitt und fein ge zahnten Kanten. 2. Vierkantige Raspeln von quadratischem Querschnitt. 3. Flache Raspeln. 4. Messerraspeln. Auf den breiten Flächen mit Raspel-, auf den schmalen Flächen mit einfachem Feilenhieb versehen. 5. Runde Raspeln. Eine besondere Gattung wird so angefer tigt, daß man eine vier- oder sechskantige Stahlstange an den Kanten mittelst eines Meißels mit einfachem Hieb versieht und die Stange dann in glühendem Zustande schraubenartig um die Achse dreht. Die dadurch in Schraubenlinien gelegten Zähnchen greifen sehr scharf an und ver stopfen sich weniger leicht.